Sind Flüsse bloße Materie und Ressource für Menschen und Tiere? Keineswegs, sagt Robert Macfarlane: Sie sind eigenständige Lebewesen mit Rechten. Flüsse sollen frei von Verschmutzung fließen - und ein gesundes, von Menschenhand ungestörtes Ökosystem entwickeln dürfen. Mit diesem radikalen Konzept nimmt uns Macfarlane in seinem neuen Buch mit auf eine globale Reise, die unser Bewusstsein verändern wird.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Samuel Hamen widmet Robert Macfarlanes neuem Buch über die momentane Lage dreier Flüsse eine ausführliche Besprechung: Der ecuadorianische Río Los Cedros, die "Wasserstadt" Chennai und der kanadische Muteshekau Shipu sind alle in Schwierigkeiten - menschengemachten Schwierigkeiten, versteht sich. Macfarlane schreibe von Industrieabwässern, die ungehindert fließen, von Konzernmächten, aber auch von Gerichtsurteilen zum Naturschutz. Besonders die Passagen, die in Kanada spielen, findet Hamen eindrucksvoll, der Autor verliert sich darin ganz in den vielfältigen Eindrücken der Natur, mit Bergen, die wie "Inseln aus Bronze" wirken und "frei im Tintenschwarz schweben". Der Text vollziehe "Pendelbewegungen" zwischen den Erfolgen des Naturschutzes und den weiterhin lauernden Bedrohungen, das mache auch die ausgewogene, lebendige und präzise Sprache Macfarlanes deutlich. Für den Kritiker ein beeindruckendes Beispiel für gelungenes Nature Writing, das ihm die Dringlichkeit der Frage deutlich macht, ob Flüsse Lebewesen sind.
© Perlentaucher Medien GmbH
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