Mit seiner cozy-crime Story "Sirmione & Mord - Pizza, Pasta, Tod" hat Wolf September es geschafft, die Schönheit des Landes Italien, eine sehr emotionale Liebesgeschichte, eine verzwickte Familienkonstellation, geheime Rezepte und einen Mord so zusammenzubringen, dass eine faszinierende Geschichte
mit vielen spannenden Ereignissen entstanden ist.
Der Autor hat einen wunderbaren Schreibstil, das…mehrMit seiner cozy-crime Story "Sirmione & Mord - Pizza, Pasta, Tod" hat Wolf September es geschafft, die Schönheit des Landes Italien, eine sehr emotionale Liebesgeschichte, eine verzwickte Familienkonstellation, geheime Rezepte und einen Mord so zusammenzubringen, dass eine faszinierende Geschichte mit vielen spannenden Ereignissen entstanden ist.
Der Autor hat einen wunderbaren Schreibstil, das Buch lässt sich flüssig lesen und ist ein wahrer Pageturner. Er beschreibt in eindrucksvoller Weise die Eindrücke, die in dem kleinen romantischen Ort Sirmione am Gardasee entstehen, wenn die Protagonisten an alten Steinhäusern mit bunt gestrichenen Fensterläden, die in der Sonne leuchten, Zypressen und Fliederbüschen, die ihre violetten Blüten in den Himmel recken oder auch kleine Läden, die sich wie Perlen auf einer Kette aneinanderreihen, vorbeikommen. Das Wasser des Gardasees glitzert in der Sonne wie zerstreute Goldsplitter. Einsame Buchten am Gardasee mit plätscherndem Wasser, welches einen beruhigen Rhythmus vorgibt, vermitteln ein tiefromantisches Ambiente.
Es riecht nach Zitronen und Rosmarin, ebenso gibt es kulinarisch nicht nur Espresso, Cappuccino, Wein und Bier, welches in dem Ort gebraut wird, auch Gebäck, Biscotti, Cornetto und vor allem Pizza nach einem einmaligen Familienrezept sorgen dafür, dass man beim Lesen automatisch Hunger bekommt und ebenso entsteht die Sehnsucht, selbst nach Italien zu reisen.
Die beiden Hauptprotagonisten, Sofia und Niels, stehen vor großen Veränderungen. Niels hat seinen Job als Koch gekündigt, sein Chef und Lebenspartner hat sich von ihm getrennt und eine neue Wohnung muss so schnell wie möglich her – am besten in einer anderen Stadt. Auch seine Schwester Sofia möchte den Wohnort Bamberg verlassen und sich als Ärztin in einer anderen Stadt, gemeinsam mit ihrem Bruder, einen neuen Job suchen. Beide kommen in den beschaulichen Ort Sirmione, da sie dort eine Villa und das Restaurant "La Dolce Vita" geerbt haben und wandeln somit auf den Spuren ihrer Kindheit. Das Klirren von Gläsern, das Klingen von Geschirr sowie das Murmeln der Gäste vermittelten schon in der Vergangenheit im Restaurant eine vertraute, einladende Atmosphäre, welche damals wie heute liebenswert ist.
Aber der Schein von Harmonie trügt ein wenig, denn es gibt, wie in jedem guten Buch, nicht nur die sympathischen Charaktere. So zum Beispiel der Onkel Antonio, der Polizeichef in Sirmione ist und gleichzeitig der Bruder von Niels und Sofias Mutter. Seiner Nichte und seinem Neffen gegenüber zeigt er sich stets skeptisch, hat eine ruppige Art und wirkt meistens ziemlich finster. Er wünscht sich, dass Sofia und Niels lieber heute als morgen wieder nach Deutschland abreisen. Zuviel ist in der Vergangenheit passiert. Sofia hingegen ist sehr selbstbewusst, schlagfertig und lässt sich nicht unterkriegen. Sie wirkt durchweg sympathisch, ebenso wie ihr Bruder Niels, der jedoch ein wenig zurückhaltender ist und sich manchmal wünscht, etwas mehr von Sofias Energie und ihrem Tatendrang zu haben. Er ist eher ruhig, stets freundlich und in Liebesdingen fast ein bisschen schüchtern. Bei ihm wird es sehr romantisch, denn kaum in dem schönen Ort am Gardasee angekommen, schlägt sein Herz schneller und die Gefühle, das Knistern zwischen ihm und seinem Traummann ist geradezu spürbar. Insgesamt hat der Autor nicht nur in seinem Erzählstil die Orte und Eindrücke in einem wundervollen Schreibstil dargestellt, auch bei der Vermittlung von emotionalen Details ist es ihm ebenso gelungen. Dann ist da noch die Haushälterin Francesca sowie ihre beiden Söhne Domenico und Luca, alle drei gehören zu den Protagonisten, die alle Sympathien auf sich ziehen. Im Restaurant gibt es einige ehrliche und freundliche Menschen, aber auf der anderen Seite sind dort auch ein paar undurchsichtige Charaktere zu finden. Wolf September hat die jeweils handelnden Personen sehr gut charakterisiert, so dass sie in ihrer Art absolut authentisch aufgezeigt werden.
An einigen Stellen gibt es trotz aller Lügen, Intrigen, Irrungen und Wirrungen auch eine Menge zum Lachen. Auch die Rätselfans kommen auf ihre Kosten, denn nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint und es gibt immer wieder neue Informationen, welche die Leserschaft auf eine falsche Fährte locken. Wendungen sind so geschickt eingebaut, so dass sich erst kurz vor Schluss ein A-ha-Effekt ergibt, mit dem nicht zu rechnen ist.
Fazit: Eine lustige und lockere Lektüre mit viel Spannung, die ein sommerliches Flair am schönen Gardasee vermittelt und meine absolute Leseempfehlung bekommt!