Als Renate Hofer in einen Wassertank stürzt, der die Lüftung eines riesigen Datenspeichers reinigt, hat sie nicht nur Todesangst, sondern auch eine Erleuchtung: Sie wird eine Maschine bauen, wie es noch keine gegeben hat, zur notwendigen Überwindung des Computerzeitalters. Ihr Plan nimmt Form an in der Welt, die wir kennen - eine Pandemie hat gewütet, das Vertrauen zur Sprache schwindet, Geld frisst Gerechtigkeit. Zu seiner Umsetzung rekrutiert Renate die Mutigsten und Schlausten aus Physik und Kunst, aus Sprachforschung und Finanztrickserei, eine ganze Fucking Army: Kerstin Waldmann, Doro Coppe, Xiasong Zhao, Vexus Texas und mehr. Mit ihnen baut sie eine neue Welt aus den winzigen Wirbeln, die so heißen wie dieser Roman: Skyrmionen.
Thriller, Wunderkabinett und Reise ins Unbekannte, so figurenreich und handlungsstark wie eine futuristische Serie: Skyrmionen fragt uns, wie wir fortgeschrittene Technik für eine bessere Weltgesellschaft befreien können.
Thriller, Wunderkabinett und Reise ins Unbekannte, so figurenreich und handlungsstark wie eine futuristische Serie: Skyrmionen fragt uns, wie wir fortgeschrittene Technik für eine bessere Weltgesellschaft befreien können.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Anstrengend ist das schon, was Dietmar Dath hier zu Papier bringt, meint Rezensent Stefan Michalzik, aber es lohnt sich, dran zu bleiben. Wobei die knapp 1000 Seiten, schränkt er ein, vielleicht doch ein paar zu viel sind, schließlich geht es in Genreliteratur auch um Verknappung. Und Genreliteratur möchte dieses Buch durchaus sein, genauer gesagt handelt es sich um einen Science-Fiction-Roman, deren Hauptfigur Renate Hofer, lesen wir, eine Zukunftsstadt namens Soncha Kapa entwirft. Weiterhin tauchen sogenannte Diffpersonen auf, artifizielle Menschen mit besonderen Fähigkeiten, erklärt uns der Kritiker. Dath eine entwirft eine Art Utopie, in der die Menschheit zwar von Geiseln wie der Erwerbsarbeit befreit ist, der man aber dennoch nicht ganz trauen sollte, fährt Michalzik fort. Diese Geschichte verbindet Dath mit theoretischen Abhandlungen insbesondere zum Marxismus-Leninismus, auch selbstreflexive Passagen über Daths eigene Schreibpraxis sowie über das Gefühl der Genervtheit in der Popliteratur bindet er ein. Einen langen Atem braucht man für das alles, aber in seiner "nonrealistischen" literarischen Annäherung an die Realität ist Dath nach wie vor ein lesenswerter Autor, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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