Kieran Woods sieht die Welt mit anderen Augen. Manches versteht er nicht, zum Beispiel warum sich die Polizei nicht um einen vermeintlichen Mord an dem Obdachlosen Colin Kirk kümmert, warum seine heißgeliebte Grandma nicht mehr zu ihm nach Hause kommt oder warum seine Mutter bei seinem Stiefvater Tony bleibt, auch wenn der sie immer wieder schlägt ... Und doch versteht er so viel mehr: nämlich dass Colin leben wollte, auch wenn er "nur" ein Obdachloser war. Und dass man etwas dafür tun muss, seine Grandma wiederzusehen, auch wenn es dafür sehr ungewöhnlicher Wege bedarf. Und für die Sache mit Tony wird ihm sicher auch noch etwas einfallen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Was für eine Geschichte, schwärmt Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel nach der Lektüre von Kim Slaters neuem Buch "Smart". Jugendbücher über autistische Helden gibt es inzwischen ja wie Sand am Meer, aber dieses ist anders, betont die Kritikerin, die den ebenso berührenden wie witzigen jungen Kieran schnell in ihr Herz schließt. Dabei ist die Geschichte des Jungen, der bei seinem gewalttätigen Stiefvater und seiner abhängigen Mutter aufwächst, einen ermordeten Obdachlosen findet und mit seinem Zeichentalent zur Aufklärung des Falls beiträgt, durchaus verstörend, informiert die Rezensentin. Aber allein wie die Autorin und auch der exzellente Übersetzer Uwe-Michael Gutzschhahn mittels Sprache das Faszinierende und Irritierende von Kierans Charakter herausarbeiten, ringt der Kritikerin höchste Anerkennung ab.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Es gelingt der Autorin und ihrem brillanten Übersetzer Uwe-Michael Gutzschhahn, allein durch die Sprache des erzählenden Helden das Besondere, aber auch Irritierende seiner Persönlichkeit aufzuzeigen (...). Hilde Elisabeth Menzel Süddeutsche Zeitung 20160315