Überleben oder Sterben im Krieg hängen oft von einem Quäntchen Glück ab - "Soldatenglück" nennen es diejenigen, die in ihren Einsätzen immer wieder ihr Leben riskieren. Der Elitesoldat Robert Sedlatzek-Müller hatte dieses Qäntchen Glück, als er wie durch ein Wunder eine Raketenexplosion in Afghanistan überlebte. Doch seitdem ist nichts mehr wie es einmal war. Geplagt von massiven Ängsten und Aggressionen entfremdet er sich zunehmend von seiner Familie und seinem Umfeld. Erst spät erkennt er, dass dies die Folge einer Krankheit ist, die immer mehr Soldaten von Einsätzen mit nach Hause bringen: der Posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS. Jetzt beginnt für ihn ein ganz neuer Kampf, der in den Handbüchern der Bundeswehr nicht vorgesehen ist - der Kampf zurück ins Leben, um die Anerkennung von PTBS als Berufskrankheit und gegen die Ignoranz in Politik und Gesellschaft.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit Soldaten, die körperlich oder seelisch verwundet von Auslandseinsätzen zurückkehren, hat die Bundesrepublik erst seit relativ Kurzem zu tun, seit dem Kosovo-Einsatz und vor allem seit dem Afghanistan-Krieg. Diese kurze Zeit war geprägt von gravierenden Versäumnisse im Umgang mit Kriegsversehrten, meint Rezensent Wilfried von Bredow und freut sich darüber, dass sich der Afghanistan-Veteran Robert Sedlatzek-Müller in "Soldatenglück" des Themas annimmt. Darin schildert der ehemalige Elitesoldat seinen Kampf um die Anerkennung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) als Berufskrankheit, was die Versorgung von Betroffenen erheblich verbessern würde. Das Buch könne helfen, ein Bewusstsein für die von Bundeswehr und Gesellschaft lange verdrängte Tatsache zu schaffen, dass deutsche Soldaten bei Auslandseinsätzen Opfer von Gewalt werden können, meint der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Bücher wie diese überbrücken eine große kognitive Lücke in der Bundeswehr und in unserer postheroischen Gesellschaft."










