Produktdetails
- Verlag: Frederking & Thaler
- ISBN-13: 9783894052423
- ISBN-10: 3894052422
- Artikelnr.: 13629945
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Zum Genießen, Mitfiebern, Nachlesen und Mutmachen findet eine äußerst gewogene Rezensentin "wil" diese "schöne Sammlung" unterschiedlicher Erfahrungen, Blickwinkel und Erlebnisse zum Thema alleinreisende Frauen. Anstrengende Kamelritte durch die Wüste werden im Buch ebenso berücksichtigt wie Pilgerwege durch Japan, Reisen im Damenabteil eines indischen Zuges oder Flamencotanzen in Cordoba. Auch der Preis der Frauenfreiheit wird der Rezensentin zufolge im gelobten Bändchen nicht verschwiegen: im vorliegenden Fall also Flohbisse, wund gerittene Hinterteile oder große Einsamkeit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ob Venedig oder Guatemala, die Färöer-Inseln oder Bhutan, Senegal oder die Schweiz: die Reiseziele der alleinreisenden Frauen sind so unterschiedlich wie ihre Reisemotive. Eine reist nach Zürich, um das Grab von James Joyce zu besuchen, für eine andere besteht der Lockruf des Abenteuers darin, auf einem Kamel durch die Wüste zu reiten, eine macht sich in Japan anderthalbtausend Kilometer zu Fuß auf Pilgerschaft, eine lockt der Karneval in Venedig und eine andere der Flamenco in Córdoba. Allein unterwegs, kann die Reisende tun und lassen, was sie will, ist dann aber auch allein verantwortlich für das, was sie tut. Ob sie von Flohbissen übersät wird, sich den Hintern wund reitet, ob sie Blasen an den Füßen bekommt oder ihr der Kopf vor neuen Bildern schier zu platzen droht, niemand ist zur Rechenschaft zu ziehen als sie selbst. Der Preis dieser Freiheit kann große Einsamkeit bedeuten - und es kann schmerzlich sein, niemanden zu haben, mit dem man die Erlebnisse teilt. Andererseits: Sich Reiseträume zu erfüllen vermag den Horizont zu öffnen und das Selbstbewußtsein zu stärken. Und allein, da sind die Frauen sich einig, erlebt sich einfach mehr. "Die Freiheit, die das Alleinreisen mit sich bringt, schärft die Sinne und ermöglicht viele Zufallsbekanntschaften." Immer wieder stellen alleinreisende Frauen zudem fest, daß die überstandenen Gefahren sie mutiger machen und weitere Neugier wecken. Das Alleinreisen läßt die Frauen neue Seiten an sich entdecken, Eigenschaften und Fähigkeiten, die nie zutage getreten wären, hätten sie die ausgetretenen Alltagspfade nicht verlassen. Auch wenn der Kamelritt anstrengend und kein bißchen romantisch ist, die Nächte in der Wüste kalt sind und die Tage zu staubig, so steckt das Reisen doch voller Überraschungen, und Freundschaft und Schönheit tun sich oft an unerwarteter Stelle auf. So schließt Thalia Zepatos im Damenabteil eines indischen Zugs für die Stunden der gemeinsamen Wegstrecke Freundschaft mit einheimischen Frauen, und Jennie Peabody ist froh, auf ihrem Pilgerweg durch Japan für Wochen eine Gefährtin zu finden: "Mit ihr tauschte ich Einsamkeit gegen Gesellschaft, Unabhängigkeit gegen Freundschaft, meine eigene Brille gegen einen Spiegel." Das Bändchen "Solotour" ist eine schöne Sammlung unterschiedlicher Erfahrungen, Blickwinkel und Erlebnisse. Zum Nachlesen. Zum Mutmachen. Zum Genießen. Zum Mitfiebern. Oder einfach nur zum Zurücklehnen und Sich-dran-Freuen.
wil.
"Solotour - 29 spannende Abenteuer von Frauen, die allein reisen", herausgegeben von Ingrid Emerick, Faith Conlon und Christina Henry de Tessan. Frederking & Thaler, München 2005. 382 Seiten, neun Abbildungen. Broschiert, 12 Euro. ISBN 3-89405-242-2.
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