Edith Whartons Roman "Sommer" (1917) stellt ein bemerkenswertes Beispiel für frühe feministische Literatur dar und zeichnet sich durch seine psychologische Tiefe sowie eine präzise, elegante Sprache aus. In der Kleinstadt North Dormer entfaltet sich die Entwicklung der jungen Charity Royall, die nach Identität und Selbstbestimmung sucht. Wharton lässt den gesellschaftlichen Wandel im frühen 20. Jahrhundert in die Erzählung einfließen und lotet dabei die Begrenztheit traditioneller Rollenbilder aus. Das Zusammenspiel aus Naturbeschreibungen und sozialer Analyse verleiht dem Roman eine feinsinnige Atmosphäre und ordnet ihn sowohl in das New England Novel als auch in die literarische Moderne ein. Edith Wharton, als herausragende Vertreterin der amerikanischen Literatur, schöpfte für "Sommer" aus ihrem reichen Erfahrungsschatz als Intellektuelle, Weltreisende und Beobachterin gesellschaftlicher Veränderungen. Ihre intensive Kenntnis psychologischer Mechanismen und ihr kritischer Blick auf moralische Konventionen der Oberschicht prägen das Werk. Persönliche Erfahrungen mit sozialer Ausgrenzung und dem Streben nach Unabhängigkeit spiegeln sich besonders in der Ausgestaltung ihrer Protagonistin wider. Lesern, die an facettenreicher Charakterzeichnung und subtilem Gesellschaftsporträt interessiert sind, offenbart "Sommer" eine kraftvolle, zeitsensible Geschichte. Whartons meisterliches Erzähltalent macht den Roman zu einem essentiellen Werk für alle, die tiefgehende Einblicke in männlich dominierte Gesellschaften und weibliche Emanzipationsprozesse der Jahrhundertwende suchen.
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