Liebe, Tod, Trauer, Ohnmacht und Schuld - Jan Costin Wagners Geschichten verschlagen einem beim Lesen den Atem und hallen noch lange nach.
Schon am frühen Morgen haben Harford und Lena ihn gesehen: den fremden Mann, der im Schatten eines Baumes auf der anderen Straßenseite steht und zu ihrem Haus herüberstarrt. Als der seltsame Fremde sich den ganzen Vormittag nicht von der Stelle rührt, wird vor allem Lena ziemlich mulmig. Einige Stunden später geht Harford entnervt hinüber, um den Mann zu fragen, was er von ihnen will. Doch der reagiert nicht; sein Blick bleibt unverändert auf die Fensterfront des Hauses fixiert. Selbst die herbeigerufene Polizei kann den Fremden nicht dazu bewegen, seine Position zu verändern. Er bleibt - den ganzen Abend, die ganze Nacht. Und irgendwann kommt der Moment, in dem Harford endlich weiß, wie er den Mann vor der Tür für immer loswird ...Jan Costin Wagner versteht es wie kein Zweiter, seine Leser in psychologische Fallen zu locken: Geradewenn man denkt, alles durchschaut zu haben, eröffnet sich eine völlig neue, unerwartete Perspektive auf das Erzählte.In seinen acht abgründigen, tief berührenden Geschichten zeigt der Autor, was er am besten kann: filmisch präzise, bildstarke Szenen entwerfen, knappe, kraftvolle Dialoge schreiben. Und mit seinem sezierend-kühlen, gleichzeitig zutiefst warmherzigen Erzählerton dem Geschehen eine Sogwirkung geben, die einen bis zur letzten Seite in Bann hält.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Schon am frühen Morgen haben Harford und Lena ihn gesehen: den fremden Mann, der im Schatten eines Baumes auf der anderen Straßenseite steht und zu ihrem Haus herüberstarrt. Als der seltsame Fremde sich den ganzen Vormittag nicht von der Stelle rührt, wird vor allem Lena ziemlich mulmig. Einige Stunden später geht Harford entnervt hinüber, um den Mann zu fragen, was er von ihnen will. Doch der reagiert nicht; sein Blick bleibt unverändert auf die Fensterfront des Hauses fixiert. Selbst die herbeigerufene Polizei kann den Fremden nicht dazu bewegen, seine Position zu verändern. Er bleibt - den ganzen Abend, die ganze Nacht. Und irgendwann kommt der Moment, in dem Harford endlich weiß, wie er den Mann vor der Tür für immer loswird ...Jan Costin Wagner versteht es wie kein Zweiter, seine Leser in psychologische Fallen zu locken: Geradewenn man denkt, alles durchschaut zu haben, eröffnet sich eine völlig neue, unerwartete Perspektive auf das Erzählte.In seinen acht abgründigen, tief berührenden Geschichten zeigt der Autor, was er am besten kann: filmisch präzise, bildstarke Szenen entwerfen, knappe, kraftvolle Dialoge schreiben. Und mit seinem sezierend-kühlen, gleichzeitig zutiefst warmherzigen Erzählerton dem Geschehen eine Sogwirkung geben, die einen bis zur letzten Seite in Bann hält.
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Sylvia Staude scheint ganz verzweifelt über die schlimme Lage der Figuren in Jan Costin Wagners Erzählungen. Dass der Autor Geschichten vom Tod zu schreiben vermag, weiß Staude schon aus der Lektüre von Wagners Krimis. Dunkel geht es jetzt ebenfalls zu in diesen Texten, verrät die Rezensentin. Hin und wieder nur finden die Figuren den Schalter, der das Licht zurückbringt. Das jeweilige dunkle Ende erscheint ihr allerdings mitunter allzu berechenbar. Gut, dass Wagner ab und zu ironische Wendungen und Perspektivwechsel einzubauen versteht. Ganz normale, intakte Familienverhältnisse und Lebensumstände entpuppen sich dann als Tänze über Abgründen, warnt Staude.
© Perlentaucher Medien GmbH
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