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Vom NS-Regime als Vorwand für Massenverbrechen genutzt, in der Sowjetunion mythisch überhöht und in der jüngsten Debatte über die Wehrmacht höchst umstritten: Bis heute ist die sowjetische Partisanenbewegung als konkrete historische Erscheinung schwer greifbar. Anhand von Quellen aus weißrussischen Beständen ermöglicht Bogdan Musial in der vorliegenden Dokumentation nun Innenansichten des Alltags der Freischärler. Die Beschränkung auf das Gebiet Baranovici das bis 1939 als Wojewodschaft Nowogrodek zu Polen gehörte, erlaubt dabei nicht nur den Nahblick auf die Praxis vor Ort, sondern eröffnet…mehr

Produktbeschreibung
Vom NS-Regime als Vorwand für Massenverbrechen genutzt, in der Sowjetunion mythisch überhöht und in der jüngsten Debatte über die Wehrmacht höchst umstritten: Bis heute ist die sowjetische Partisanenbewegung als konkrete historische Erscheinung schwer greifbar. Anhand von Quellen aus weißrussischen Beständen ermöglicht Bogdan Musial in der vorliegenden Dokumentation nun Innenansichten des Alltags der Freischärler. Die Beschränkung auf das Gebiet Baranovici das bis 1939 als Wojewodschaft Nowogrodek zu Polen gehörte, erlaubt dabei nicht nur den Nahblick auf die Praxis vor Ort, sondern eröffnet auch eine Perspektive auf spezifische Konfliktlinien des Krieges im Osten, die sich hier in besonderer Weise verdichteten. Neben der Entstehung, Organisation und Kampftätigkeit der Partisanenbewegung werden deren Verhältnis zur Zivilbevölkerung, die spezifische Rolle jüdischer Partisanen und schließlich der Konflikt mit der polnischen Heimatarmee beleuchtet, der in einen "Krieg im Krieg" mündete.
Autorenporträt
Bogdan Musial, geboren 1960 in Wielopole/Polen. 1985 politisches Asyl in der Bundesrepublik, 1992 Einbürgerung. 1990 - 1998 studierte er Geschichte, Politische Wissenschaften und Soziologie in Hannover und Manchester. 1998 Promotion zum Thema Judenverfolgung im besetzten Polen. Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung (1991 - 1998). 1999 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Warschau. Habilitation 2005. Seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts des Nationalen Gedenkens in Warschau. Autor zahlreicher zeitgeschichtlicher Bücher.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sehr verdienstvoll findet Rolf-Dieter Müller diese Dokumentensammlung zum Partisanenkampf in Weißrussland, die der polnische Historiker Bogdan Musial vom Deutschen Historischen Institut in Warschau herausgegeben hat. Erstmals sieht der Rezensent hier eine Innenansicht in den Alltag der polnischen und sowjetischen Partisanen möglich gemacht, aber auch in Organisationsformen und Kampfeinsätze. Besonders interessant findet er dabei die deutlich werdenden Konfliktlinien zwischen polnischen und sowjetischen Partisanen, die laut Rezensent schließlich- Stalin hatte besondere Interessen in Polen - in einen "Krieg im Krieg" mündeten: "Einheimische Helfer der Deutschen und polnische Widerstandsgruppen wurden gnadenlos bekämpft und liquidiert", schreibt Müller. Alerdings verhehlen die hauptsächlich dem Minsker Staatsarchiv entnommenen Dokumente nach Müllers Ansicht auch nicht, wie brutal zum teil die jüdischen Überlebenden vorgingen oder wie antisemitisch andererseits die polnischen Gruppen eingestellt waren.

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