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»Spatriati«, das sind in Apulien die Unbestimmten, die aus der Art Schlagenden, die Spinner, die Ziellosen und Alleinstehenden, kurz: die, die nicht dazugehören - so wie Claudia und Francesco.Claudia, leuchtend rotes Haar, mondweiße Haut, ist extravagant und durchsetzungsstark. Francesco, die »schwarze Traube«, akzeptiert stumm Geschlechterrollen und das »Gesetz des ruhigen Lebens« auf dem Land. Doch seine Mutter liebt ihren Vater. Und aus dem Ehebruch der Eltern entsteht eine ungleiche Freundschaft: Er verehrt sie abgöttisch, sie behandelt ihn wie den kleinen Bruder. Sie ist ihm stets zwei…mehr

Produktbeschreibung
»Spatriati«, das sind in Apulien die Unbestimmten, die aus der Art Schlagenden, die Spinner, die Ziellosen und Alleinstehenden, kurz: die, die nicht dazugehören - so wie Claudia und Francesco.Claudia, leuchtend rotes Haar, mondweiße Haut, ist extravagant und durchsetzungsstark. Francesco, die »schwarze Traube«, akzeptiert stumm Geschlechterrollen und das »Gesetz des ruhigen Lebens« auf dem Land. Doch seine Mutter liebt ihren Vater. Und aus dem Ehebruch der Eltern entsteht eine ungleiche Freundschaft: Er verehrt sie abgöttisch, sie behandelt ihn wie den kleinen Bruder. Sie ist ihm stets zwei Schritte voraus, er sieht zu, wie sie an die falschen Männer gerät. Ihr lässt die Provinz keine Luft zum Atmen. Er ist den Traditionen Apuliens eng verbunden und kann dort doch nicht er selbst sein. Francesco folgt Claudia nach Berlin, wo ihn grenzenlose, auch sexuelle Freiheit erwartet - und neue Fremdheit.Tastend erzählt Mario Desiati von einer Herkunft, die einen nicht ohne Kratzer loslässt. Ein warmer, zarter Roman über den Schmerz der Selbstbefreiung und den späten Mut, es anders zu machen.
Autorenporträt
Mario Desiati, geboren 1977 in Locorotondo (Apulien), lebt in Rom, Berlin und seinem Heimatort Martina Franca, wo auch 'Spatriati' spielt. Er war Verlagslektor und hat Gedichte, Erzählungen und mehrere Romane veröffentlicht. Für 'Spatriati' erhielt er 2022 den renommiertesten Literaturpreis Italiens, den Premio Strega.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Vom Anderssein, von der Zerrissenheit handelt dieser Roman des italienischen Autors Mario Desiati, so der durchaus beeindruckte Rezensent Andreas Rossmann, der sich gerne in die Geschichte um Francesco und Claudia vertieft. Sie lernen sich auf dem humanistischen Gymnasium in Apulien kennen, werden über verworrene Pfade Stiefgeschwister und viel später zumindest eine Art Paar, aber eines, das immer von viel Distanz begleitet ist. Die distanzierten Lebenswege zwischen Stadt und Land, Italien und Ausland, Schöngeistigkeit und Business-Realität verfolgt Rossmann in Desiatis anschaulicher und theoriegesättigter Prosa. Ein mit dem Premio Strega ausgezeichneter Roman, der die Sehnsüchte junger Italiener nachzeichnet, schließt der Kritiker.

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