Die Studie versucht, eine methodische Korrelation zwischen moderner und zeitgenössischer literaturwissenschaftlicher Theorie und rabbinischem Midrasch herzustellen; eine Korrelation, die zum Neulesen der literarischen Texte anregen will. Ausgangspunkt ist dabei der biblische Text mit seiner unendlichen Bedeutung. Die jüdische Hermeneutik wird als Arbeit an diesem unendlichen Text verstanden, innerhalb dessen sich die jüdische literarische Kreativität entfaltet. Denn es hat sich herausgestellt, daß die in dieser Studie befragten Autoren ihre Texte mit einer zusätzlichen Bedeutungsschicht unterlegt haben, die zugleich die Auseinandersetzung mit den jüdischen Wurzeln und der Tradition markiert. Als Konsequenz dessen ergibt sich, daß auch über unseren abendländischen "Moderne"-Begriff neu reflektiert werden muß.
"Das große Verdienst der Studie zur jüdischen Hermeneutik liegt darin, dass zwischen der theoretischen Folie, die moderne literaturwissenschaftliche Theorie und rabbinischen Midrasch gekonnt verbindet, und den eingehenden Textexegesen eine in ähnlichen Studien selten erreichbare Übereinstimmung besteht. Desweiteren wird die Frage nach den Strukturen jüdischer Überlieferung im Kontext der Moderne stärker als bisher auf literarischem Feld behandelt. Damit stellt das Buch von Dorothee Gelhard mit Sicherheit eine vielversprechende Eröffnung der Reihe 'Begegnung. Jüdische Studien' bei LANG dar." (Jadwiga Kita-Huber, Studia Niemcoznawcze)







