Um in Teheran zu überleben, muss man lügen. Denn im »Gottesstaat« Iran spielt sich das Leben im Verborgenen ab. Schulmädchen tragen unter dem Tschador Jeans und Turnschuhe, untreue Ehemänner pilgern nicht nach Mekka, sondern nach Thailand, brave Hausfrauen drehen Pornofilme, Mul- lahs sagen per Handy die Zukunft voraus, und beim Schönheitschirurgen werden nicht nur Nasen gerichtet, sondern auch Jungfernhäutchen wiederhergestellt. Ramita Navai erzählt von den abenteuerlichen Doppelleben der Menschen und entwirft ein faszinierendes Porträt einer Stadt, die ihren Schleier nur ungern lüftet.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Shirin Sojitrawalla lernt mit diesem Geschichtenband der britischen Journalistin Ramit Navai die verruchten Seiten des Iran kennen. Sie liest auf realen Begebenheiten basierende finktionalisierte Porträts von Pornodarstellern, Drogensüchtigen, kaputten Ehen, Atheisten, Dissidenten und erfährt dabei unter anderem, dass Teheran die "Welthauptstadt des Analsex" ist. Manches findet Sojitrawalla eindeutig zu reißerisch, doch in den meisten Fällen lasse sich die Trennlinie zwischen dem Sensationslüsternen und dem Sensationellen nicht so scharf ziehen. Dass all das "unter den Augen der Mullahs" passiert, hätte die Rezensentin jedenfalls nicht gedacht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In fesselnden Porträts zeigt die Journalistin Ramita Navai den Alltag in Iran von innen.« Gordana Mijuk, NZZ Bücher am Sonntag, 24.11.2024 Gordana Mijuk NZZ Bücher am Sonntag 20241124







