Schwere Kost interessant aufgearbeitet
Der Kommunist Oskar Chesilski wird 1952 aufgrund verschiedener erzwungener falscher Zeugenaussagen in einem Schauprozess in Prag zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sein Enkel Che erhält von dem Tschechen Pavel Novák, ein einstiger Kampfgefährte seines
Großvaters im englische Exil, einen Brief aus Manila. Dem lässt das Schicksal seines einstigen Freundes…mehrSchwere Kost interessant aufgearbeitet
Der Kommunist Oskar Chesilski wird 1952 aufgrund verschiedener erzwungener falscher Zeugenaussagen in einem Schauprozess in Prag zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sein Enkel Che erhält von dem Tschechen Pavel Novák, ein einstiger Kampfgefährte seines Großvaters im englische Exil, einen Brief aus Manila. Dem lässt das Schicksal seines einstigen Freundes keine Ruhe. So erfährt Che von Helfershelfern die Mitschuld am Tod seines Großvaters tragen. Er macht sich auf nach Maila und von dort zu der kleinen philippinischen Insel Donga, wo ein paranoides Stück Weltgeschichte vertuscht wird.
Hier lerne ich Dr. Robert Hope, der früher Snyder hieß kennen; Staatsanwalt Karel Soubek, der seine Albträume nicht los wird; Ari Blum, der Oskar Chesilski fast als einen Freund bezeichnet; die Britin Eliza Summerforth, deren Aussage gegen Chesilski erpresst wurde; Mark Ashley, der heimlich Irkat, die Verwalterin der Insel Donga, beobachtet und den Franzosen Bresson, der seinerzeit zurück nach Algier geschickt wird. Sie alle waren verstrickt in die CIA-Operation "Splinter Factor" und wurden als Zeugen hier jahrelang interniert.
Ganz tief taucht Oskars Enkel Che in die Geschichte ein und ganz langsam erschließen sich ihm die Begebenheiten aus der Vergangenheit.
Autor Hartmut König verknüpft fiktive Schicksale mit den tatsächlichen Machenschaften der Geheimdienste auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zu einer spannenden Geschichte.
Für mich war es etwas schwierig mich in die damalige Zeit zurück zu versetzen und mich voll in die Lektüre fallen zu lassen. Vieles war interessant. Anderes habe ich beim lesen gar nicht richtig aufnehmen können. Vielleicht, weil die Zeit so weit entfernt ist und ich auch in meiner Kindheit und Jugend dazu keinen Zugang hatte. Trotzdem hat mir diese Doku-Fiction gut gefallen.
Sehr interessant und aufschlussreich finde ich die im Anhang erwähnten Personen, die alle in der Geschichte vorkommen und hier mit einer kleinen Biografie vorgestellt werden.
Eine fesselnde und erhellende Lektüre für alle, die sich auf die Zeit nach 1948 einlassen wollen.