Gegen das Vergessen. Theodor Plieviers Roman Stalingrad, in 26 Sprachen übersetzt und seit seinem Erscheinen ein Bestseller, ist unbestritten das bedeutendste dokumentarische Epos über den Zweiten Weltkrieg. Es verdankt seine unübertroffene Authentizität dem Umstand, dass Plievier, damals Emigrant in Moskau, die Überlebenden der 6. Armee in Gefangenenlagern interviewen konnte. Seine schonungslose Beschreibung der Schlacht und des Versagens der militärischen Führung ist nicht nur eine politische und moralische Abrechnung mit dem Größenwahn und der Menschenverachtung des Hitlerregimes, sondern auch ein entschiedenes Plädoyer für den Frieden und ein Appell gegen das Vergessen. Plieviers Roman ist eine fesselnde Montage aus Fakten und eindringlich entworfenen Einzelschicksalen, die Victor Klemperer zu der Überzeugung gelangen ließ, »dass dieses Buch zu den dauernden klassischen Werken zählen wird«.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Jörg Plath liest Theodor Plieviers 1943 erschienenen Roman über den "Kessel" in Stalingrad - die Soldaten, die diesem entkräftet und traumatisiert entkommen sind, sind hier nicht Täter, sondern Opfer. Auf 600 Seiten beschreibe der Kommunist Plievier, der 1933 geflohen ist, wie der Krieg als "hochtouriger Fleischwolf" durch die Lande zieht und vor nichts und niemandem Halt macht - ein "Limbo sinnlosen Leidens", den Plievier hier in aller Drastik und realistischen Schrecklichkeit entwirft. Dass die Verbrechen der Wehrmacht in Russland und der Holocaust nicht thematisiert werden, irritiert Plath etwas. Ganz klar positioniert er sich aber nicht zu dem Text.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»'Stalingrad' [ist] geblieben, was es sein sollte: ein Menetekel. Ein Buch gegen den Krieg. Ein Buch für den Frieden.« Norbert Wehrstedt Leipziger Volkszeitung 20250722
»Ein Roman, der auch heute noch gelesen werden muss, weil er klar macht, wohin Größenwahn und Militarismus führen.« Alrik Gerlach Blog 20250911







