Der größte Wunsch der jungen Catherine Pinkerton wäre es, in ihrem kleinen Heimatort eine Bäckerei zu eröffnen. Mit großer Leidenschaft backt sie die kreativsten Werke, doch ihre Mutter hat andere Pläne für Cath. Denn der Herzkönig scheint mehr als nur ein wenig an Cath Interesse zu haben. Dumm nur,
dass dieser Herzkönig ein alberner, kleiner Wicht ist, der Cath überhaupt nichts bedeutet. Ganz im…mehrDer größte Wunsch der jungen Catherine Pinkerton wäre es, in ihrem kleinen Heimatort eine Bäckerei zu eröffnen. Mit großer Leidenschaft backt sie die kreativsten Werke, doch ihre Mutter hat andere Pläne für Cath. Denn der Herzkönig scheint mehr als nur ein wenig an Cath Interesse zu haben. Dumm nur, dass dieser Herzkönig ein alberner, kleiner Wicht ist, der Cath überhaupt nichts bedeutet. Ganz im Gegensatz zu Jest, der neue Hofnarr des Königs, der nicht nur geheimnisvoll, sondern auch sonst sehr anziehend ist. Doch gibt es wirklich eine Chance für die Beiden?
Ich bin ein großer Fan der Autorin Marissa Meyer, die mich eigentlich bisher immer mit ihren Büchern überzeugen konnte, auch Star-crossed Heart sieht optisch einfach nur traumhaft aus und ein Retelling zu einer Nebenfigur aus dem Wunderland: Keine Frage, das Buch musste ich lesen.
Mir fiel hier der Einstieg etwas schwerer, denn der gewohnte Schreibstil der Autorin blieb für mich dieses Mal aus. Stattdessen wurde ich hier doch eher an den eher skurrilen und ausschweifenden Schreibstils des Autors des Originalwerkes erinnert.
Das Setting, in diesem Fall Alices Wunderland, fand ich wiederum sehr gut dargestellt, ob es jetzt der Ball des Herzkönigs oder die Teegesellschaft des Hutmachers oder die zynischen Kommentare der Grinsekatze waren, ich hatte definitiv das Wunderland vor Auge beim Lesen.
Mein leider größtes Manko an der Geschichte ist, dass leider nur wenig Spannung aufkam und mir damit die Sogwirkung fehlte. Marissa Meyer greift hier zwar gelungen das Leben der späteren Herzkönigin auf und beschreibt, warum sie so wird, wie sie dann ist, aber das ganze wird sehr ausführlich geschildert. Nur hin und wieder, wenn die eher düsteren Kreaturen auftauchten, wurde es temporeicher, was aber leider oft nur von kurzer Dauer war.
Catherine war mir durchaus sympathisch. Ihre Träume und Wünsche empfand ich als nachvollziehbar, genauso wie ihre Abneigung gegenüber diesem gnomigen Herzkönig, der in meinen Gedanken schon gleich äußerst lächerlich wirkte. Da wir hier die Geschichte aus ihrer Sicht erleben, kann man all das sehr gut nachempfinden. Was mir zunächst schwerfiel, war, diese zauberhafte Person mit der Herzkönigin in Verbindung zu bringen, auch wenn das später sehr gut gezeichnet wurde, warum und weshalb sie so wird.
Jest blieb mir leider ein wenig zu oberflächlich, wäre dieser ein wenig intensiver gezeichnet gewesen, hätte ich schon viel eher für die beiden mitfiebern können. So fehlte mir ein kleines bisschen die Tension zwischen den Beiden und das Kribbeln blieb aus.
Die Nebencharaktere sind recht lebendig, als Alice Fan konnte ich diese durchaus schnell zuordnen und sah diese direkt vor mit, von Grinsekatze bis hin zu den Spielkarten war alles dabei und natürlich fehlte auch der Hutmacher nicht. Diese Figuren alle zusammen sind natürlich so skurril wie in Lewis Carolls Original. Das ist Marissa Meyer absolut gelungen.
Mein Fazit: Ich liebe Marissa Meyers Bücher und ich liebe Alice im Wunderland, die Kombination klang vielversprechend, konnte aber nicht ganz so gut funktionieren, wie erhofft. Zwar sind der Schreibstil und die Figuren nah dran am Original, für mich für ein Retelling absolut ausreichend, allerdings blieben mir die beiden Protagonisten, Cath und Jest sehr fern. Das Worldbuilding ist sehr gut gelungen, das Tempo der Handlung dafür eher schleppend. So war das Buch für mich leider ein Auf und Ab, das zwar nett für zwischendurch war, aber nicht das erhoffte Highlight.