"Stellt euch vor, ich bin fort" wurde in der englischsprachigen Presse «atemraubend» genannt, «überwältigend und herzzerreißend», wurde als «Literatur höchsten Ranges» gefeiert und für den Pulitzer Preis, den National Book Award und den National Book Critics Circle Award nominiert. Ein moderner Familienroman in der Tradition einer welthaltigen und weltläufigen US-Literatur.
Alles beginnt mit einem Unglück auf einer Landpartie in Maine. Nein, früher: Es beginnt in den 1960er Jahren in London, als die junge Amerikanerin Margaret erfährt, dass John, ihr Verlobter, nicht einfach verschwunden, sondern manisch-depressiv in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden ist. Vor die Wahl gestellt, entscheidet sie sich für ein Leben an seiner Seite, ein Leben mit seiner Krankheit. Was daraus folgt, ist die Geschichte einer Familie über zwei Generationen, die Geschichte einer erblichen bipolaren Störung, einer mal glanzvollen und häufiger noch prekären Existenz, durchzogen von den Spuren eines großen Verlusts.
Adam Haslett erzählt von Mutterliebe und Geschwisterbanden mit derselben Glaubwürdigkeit und Präzision wie vom Hummerfischen, von Clonazepam oder Funk, Techno und House. "Stellt euch vor, ich bin fort" ist ein Meisterwerk des psychologischen Realismus, genauso einfühlsam wie einfallsreich, ein Roman, der unseren Blick auf die Menschen, die uns am wichtigsten sind, dauerhaft verändern kann.
Alles beginnt mit einem Unglück auf einer Landpartie in Maine. Nein, früher: Es beginnt in den 1960er Jahren in London, als die junge Amerikanerin Margaret erfährt, dass John, ihr Verlobter, nicht einfach verschwunden, sondern manisch-depressiv in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden ist. Vor die Wahl gestellt, entscheidet sie sich für ein Leben an seiner Seite, ein Leben mit seiner Krankheit. Was daraus folgt, ist die Geschichte einer Familie über zwei Generationen, die Geschichte einer erblichen bipolaren Störung, einer mal glanzvollen und häufiger noch prekären Existenz, durchzogen von den Spuren eines großen Verlusts.
Adam Haslett erzählt von Mutterliebe und Geschwisterbanden mit derselben Glaubwürdigkeit und Präzision wie vom Hummerfischen, von Clonazepam oder Funk, Techno und House. "Stellt euch vor, ich bin fort" ist ein Meisterwerk des psychologischen Realismus, genauso einfühlsam wie einfallsreich, ein Roman, der unseren Blick auf die Menschen, die uns am wichtigsten sind, dauerhaft verändern kann.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Obwohl Rezensent Christoph Schröder durchaus wohlwollende Worte für den zweiten Roman Adam Hasletts übrig hat und zwar nicht zu knapp, macht seine Rezension keine große Lust auf die Lektüre. Da ist dieses eine Wort, das jedes Lob übertönt, all das erzählerische Geschick, die Authentizität, das interessante Konzept - "langweilig". Aus wechselnden Perspektiven erzählt Haslett in "Stellt euch vor, ich bin fort" von einer Familie, die zerrüttet wird durch Depressionen, eine Familie die sich abmüht, die Verbindungen unter ihren Mitgliedern aufrecht zu erhalten, obwohl es gerade diese Verbindungen sind, die sie vergiften, lesen wir. Der Aufbau der Geschichte ist klug und plausibel, auch entwickelt der Roman an einigen Stellen eine erstaunliche Sogkraft, insbesondere dann, wenn aus der Sicht der Großmutter erzählt wird, sol Schröder. Wenn es jedoch um die Lebenswege der Enkelkinder geht, driftet Haslett in Klischees und langatmige Beschreibungen ab, was leider wenig Freude bereitet, schließt der abwägende Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Depressionen sind für Hasletts neuenglische Mittelstandsfamilie keine bloße Sto¨rung des Zusammenlebens, sondern Existenzgrund und Erkenntnisinstrument, ein Höllenfeuer, in dem weiche Gefühle gehärtet und zerfallende Familien zusammengeschmiedet werden. Wie der achtundvierzigjährige New Yorker Autor die subtile Psychodynamik einer traumatisierten Familie u¨ber fast fünfzig Jahre hinweg in all ihren Farbnuancen und historischen Facetten nachzeichnet, ohne dabei ihre Komik zu vernachla¨ssigen oder die Leser runterzuziehen - das ist große Erzählkunst. Der Roman deprimiert nicht. Er bewegt und ru¨hrt und ermutigt vielmehr dazu, das Ungeheuer mit Liebe und Verständnis zu bändigen. Der Vater und sein Kind fallen in den Brunnen des Todes, aber man kann daraus immer noch das klare Wasser von Trost und Sinn schöpfen. Martin Halter FAZ.NET







