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Earlon »Bucky« Bronco hat mit seinen siebzig Jahren noch nie das Meer gesehen. Und doch treibt er seit dem Tod seiner Frau durch Chicago wie ein Schiffbrüchiger. Zwischen Bett und Walmart-Apotheke zählt er die Stunden bis zum Ende. Da erreicht ihn eine unerwartete Nachricht: eine Einladung zu einem Soul-Festival im englischen Scarborough. Tatsächlich hat Bucky eine Vergangenheit als Soulsänger, doch in den USA sind seine wenigen Songs längst vergessen. An der britischen Küste angekommen, begreift er, dass er hier eine Art Legende ist. Und er trifft auf Dinah, eine melancholische und…mehr

Produktbeschreibung
Earlon »Bucky« Bronco hat mit seinen siebzig Jahren noch nie das Meer gesehen. Und doch treibt er seit dem Tod seiner Frau durch Chicago wie ein Schiffbrüchiger. Zwischen Bett und Walmart-Apotheke zählt er die Stunden bis zum Ende. Da erreicht ihn eine unerwartete Nachricht: eine Einladung zu einem Soul-Festival im englischen Scarborough. Tatsächlich hat Bucky eine Vergangenheit als Soulsänger, doch in den USA sind seine wenigen Songs längst vergessen. An der britischen Küste angekommen, begreift er, dass er hier eine Art Legende ist. Und er trifft auf Dinah, eine melancholische und lebenskluge Mittfünfzigerin, die ihren deprimierenden Alltag am besten vergessen kann, wenn sie Buckys Lieder hört oder sich in die kalte Nordsee stürzt.Benjamin Myers erzählt von zwei Gestrandeten, von den Stürmen des Lebens und dem Sog der Erinnerung. Vor allem aber erzählt er vom Meer, auf dessen Oberfläche immer ein Streifen Hoffnung schimmert.
Autorenporträt
BENJAMIN MYERS, geboren 1976, ist Journalist und Schriftsteller. Für seine literarischen Arbeiten hat er mehrere Preise erhalten. Sein Roman ¿Offene See¿ (DuMont 2020) stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde mit dem Preis des unabhängigen Buchhandels als Lieblingsbuch des Jahres ausgezeichnet. 2021 erschien ¿Der perfekte Kreis¿, 2022 ¿Der längste, strahlendste Tag¿, 2024 ¿Cuddy¿ und 2025 ¿Strandgut¿ (alle DuMont). Er lebt mit seiner Frau in Nordengland. WERNER LÖCHER-LAWRENCE, geboren 1956, ist als literarischer Agent und Übersetzer tätig. Er übertrug u. a. Meg Wolitzer, Benjamin Myers, Nathan Hill, Benjamin Wood und Hilary Mantel ins Deutsche.
Rezensionen
Rezensent Julian Weber erkennt in Benjamin Myers' Roman viel mehr als Ferienlektüre, wie der deutsche Verlag suggeriert. Für Weber wird in dem Roman nicht weniger als die Geschichte des "Northern Soul" und seiner weltweiten Fangemeinde erzählt und zwar anhand eines knallharten Kitchen-Sink-Dramas, in dem der Autor die sozialen Härten der Black Community in den USA und die Leiden des fiktionalen Soul-Sängers Earlon "Bucky" Bronco thematisiert, lakonisch, aber leidenschaftlich, wie Weber anerkennend feststellt. Was der Opioid-süchtige Bucky auf Tournee in Nordengland erlebt, ist für Weber kafkaesk. Der soulaffine Leser kann sich auf gute Unterhaltung inklusive Soul-Hymnen und einigen Übersetzungsfehlern gefasst machen, erklärt der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Bei Benjamin Myers neuem Roman muss Rezensent Stefan Michalzik unweigerlich an das Wort "Gefühlskino" denken, aber gar nicht im negativen Sinne: Sein Protagonist Earlon "Bucky" Bronco hat zu den Hochzeiten des Northern Soul exakt eine einzige Single veröffentlicht und statt Musikkarriere hinzulegen ein eher tristes Dasein gefristet. Plötzlich flattert das Angebot für einen Auftritt rein, denn sein Song erlebt eine unerwartete und Geldsegen versprechende Renaissance, erfahren wir. Bucky, dessen Alter mit allerhand Gebrechen einhergeht, freundet sich vor allem mit der Festivalbetreuerin Dinah an, die um einiges jünger ist und damit ein laut Michalzik für Myers typisches Thema bedient. Dem Kritiker gefällt, wie "mit kurzen, präzisen Sätzen" eine Geschichte erzählt wird, die sozial- und rassismuskritisch aufgebaut ist, auch wenn Myers sich manchmal nahe am Klischee bewegt.

© Perlentaucher Medien GmbH