Mit ihrem Roman "StrandHausKüsse" hat Hanna Holmgren ihren zweiten Liebesroman aus der Reihe der Bretagne-Träume erschaffen. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem ersten Teil "Einmal Crêpes mit Liebe, bitte!". Es kommen neue Gesichter hinzu und Philippe, der mit seinen beiden
Töchtern Léa und Yuna bereits der treuen Leserschaft bekannt ist, trifft in dem kleinen pittoresken…mehrMit ihrem Roman "StrandHausKüsse" hat Hanna Holmgren ihren zweiten Liebesroman aus der Reihe der Bretagne-Träume erschaffen. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem ersten Teil "Einmal Crêpes mit Liebe, bitte!". Es kommen neue Gesichter hinzu und Philippe, der mit seinen beiden Töchtern Léa und Yuna bereits der treuen Leserschaft bekannt ist, trifft in dem kleinen pittoresken Örtchen Menhirville, welches seine Besucher gefühlt in längst vergangene Zeiten zurückversetzt, auf Anna, die das Haus von Geneviève geerbt hat.
Dieser Ort und vor allem das Haus sind der Schauplatz der Geschichte. Das Haus, welches auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf das Meer steht und von dort aus man die Wellen in der Ferne rauschen hört, und ebenso der Ruf der Möwen und spät am Abend das nächtliche Zirpen der Grillen hinzukommt, unterliegt in dieser Geschichte einem Wandel. Zum Haus gehört ein schöner Garten mit seinen steinigen Mauern ringsum, welche uralt sind und mit blühendem Efeu sowie wildem Wein bewachsen. Aber auch die zarten Kamillen mit ihren weißen Blütenblättern, die einen süßlichen Duft verströmen, fröhliche gelbe Löwenzahnköpfe, die in die Höhe geschossen sind, und vereinzelte Blüten des Klatschmohns, geben der Story ihr passendes Ambiente. Hanna Holmgren hat einen wunderbaren Schreibstil, mit dem sie es schafft, ihren Lesern das Gefühl zu vermitteln, sich selbst zu fühlen, als seien sie ein Teil der Geschichte und würden sich in einem verwunschenen Reich mit einem knorrigen Apfelbaum, üppigen Hortensien und versteckten Winkeln befinden. Es fühlt sich gut an, die vielen Sehenswürdigkeiten, die Besonderheiten der Landschaft in der Bretagne, mystische Orte und die von ihnen ausgehende Anziehungskraft, welche Hanna Holmgren so wunderbar beschreibt, vor Augen zu sehen.
Die Autorin spricht mit ihren Beschreibungen sämtliche Sinne der Leserschaft an. Selbst die Gerüche, wie die salzige Meeresluft, vermischt mit dem Duft von Thymian und Rosmarin, der Geruch nach Tang, feucht und sonnengetrocknet, mit einem leicht erdigen, mineralischen Unterton, der an Muscheln, Felsen und das langsame Atmen des Meeres erinnert, werden detailgetreu geschildert. Die Flora der Bretagne ist mit seinen Eichenbäumen, Kiefernwäldern, den bunten Wildblumen, die am Straßenrand blühen, sehr eindrucksvoll charakterisiert.
Für die besondere Authentizität in diesem Roman sorgen französische Begriffe und Sätze, die immer wieder eingestreut werden. Die Zen-Weisheiten, welche Anna in einem alten Bonbonglas von Geneviève findet, sind sehr schön und ein wertvoller Begleiter von Anna auf ihrem Weg der Erkenntnis.
Anna ist die Hauptprotagonisten und wir erfahren innerhalb der Geschichte, wie ihre Kindheit, die Zeit des Erwachsenwerdens und ihr aktuelles Leben bis dato ausgesehen hat. Dabei schafft es die Autorin in angenehmer Weise, die Konflikte auf der einen Seite und Annas Träume und Wünsche auf der anderen Seite klar zu benennen. Charakteristisch durchläuft sie einen Wandel und es ist zu spüren, auf welche Widerstände sie stößt, welche inneren Widersprüche sie durchlebt und wie sie sich entwickelt und aus all ihrem bisherigen Erleben gestärkt hervorgeht, bis sie mit ihrem inneren Ich ins Reine kommt und eine Wärme erlebt, die durch die Menschen, die neu in ihr Leben getreten sind, aber auch den Dingen und den alten Mauern selbst entsteht und ihr ein Gefühl der Umarmung vermittelt.
Philippe, der männliche Hauptprotagonist, den wir bereits im ersten Bretagne-Roman kennenlernen durften, ist ebenfalls sehr authentisch und tiefgründig sowie charmant und als liebevoller Familienmensch mit einer Leidenschaft für das Bewahren von Traditionen dargestellt. Anna lernt schnell Menschen kennen, mit denen sie auf einer Wellenlänge ist, und beginnt Freundschaften aufzubauen. Auch hat sie zwei gute Freundinnen, die seit Jahren an ihrer Seite sind und ihr ein Gefühl von Beständigkeit vermitteln.
Fazit: Das Ende ist ein bisschen vorhersehbar, was der Spannung wenig zuträglich ist. Die Geschichte hat besonders am Anfang seine Längen, wenn die Umgebung, das Meer, das Haus und die Charaktere zu sehr detailliert dargestellt sind. Für Genrefans und die treue Leserschaft von Hanna Holmgren ist der Roman trotzdem lesenswert.
Ein besonderes Schmankerl am Ende des Romans sind Rezepte, die im Laufe des Romans gekocht oder erwähnt wurden.