Zwei junge Männer, zwei Geschichten: Schüttler, ein Berliner Boulevardjournalist, durchlebt sadomasochistische Arbeitstage, muss grenzdebile Artikel und Promi-Storys schreiben. In der Freizeit treibt er sich mit einer Bande herum, die auf behornbrillte Hipster schießt - mit Sektkorken. Doch trotz aller Abgebrühtheit träumt Schüttler von einem anderen Leben ... Ein Leben, das Robert gefunden zu haben glaubt. Robert ist ausgestiegen aus dem deutschen Mief und reist nun, bis über beide Ohren verliebt, der schönen Luca durch Indien hinterher. Er findet sie in einem Hippie-Camp auf den Andamanen, feiert, lebt und liebt. Doch die Romanze wie die endlosen Partys werden Robert bald fremd und fremder. Julian Heun lässt Robert und Schüttler überraschend zusammentreffen - und lotet das Lebensgefühl der Twentysomethings zwischen Anpassung und Exzess, Vernunft und Freiheit aus. Die «unerhört poetische Kraft» (NZZ) des Slam-Dichters Julian Heun spürt man auch in seinem Romandebüt: Kühn konstruiert, frisch, originell und kraftvoll erzählt, ist «Strawberry Fields Berlin» ein pointiertes, oft ironisches Zeitbild - und dabei durchdrungen von einer wunderbaren Sehnsucht nach dem wahren Leben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Strawberry Fields Berlin" erzählt mit viel Wortgetöse einerseits die Geschichte eines Zynikers, der sein Geld als Boulevardjournalist verdient und seine Befriedigung aus dem Quälen von Hipstern zieht, andererseits die Abenteuer eines Suchenden, der seiner Flamme nach Indien folgt und in einer Hippie-Gemeinde endet. Rezensent Morten Freidel hört dem Text an, dass Julian Heun eine beachtliche Poetry-Slam-Karriere hinter sich hat. Während er in seinem Debütroman die Ahnen Christian Kracht und Hunter S. Thompson fest im Blick behält, vernachlässigt er vielleicht ein wenig den Sinn des Ganzen. Den Aufruf, das Leben zu lieben, erkennt Rezensent Freidel als Programm hinter diesem Roman, was er aber bei einem 24-jährigen Autor ganz in Ordnung findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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