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Der politische Kampf der Mitte-Parteien gegen die in Teilen rechtsextreme AfD ist weitgehend gescheitert. Dass zeigen Wahlerfolge der Partei im Jahr 2024, hohe Umfragewerte und steigende Mitgliederzahlen. Weder ihre Radikalisierung noch die Beobachtung durch den Verfassungsschutz haben Mitglieder und Wähler abgeschreckt. Die parlamentarische Ausgrenzungspolitik ist wirkungslos geblieben, das Problem der irregulären Migration ungelöst.
Zur politischen Strategie der AfD gehören Klagen, um politische Niederlagen zu kompensieren. Keine eine rechte Vorgängerpartei hat den Rechtsweg weg so häufig
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Produktbeschreibung
Der politische Kampf der Mitte-Parteien gegen die in Teilen rechtsextreme AfD ist weitgehend gescheitert. Dass zeigen Wahlerfolge der Partei im Jahr 2024, hohe Umfragewerte und steigende Mitgliederzahlen. Weder ihre Radikalisierung noch die Beobachtung durch den Verfassungsschutz haben Mitglieder und Wähler abgeschreckt. Die parlamentarische Ausgrenzungspolitik ist wirkungslos geblieben, das Problem der irregulären Migration ungelöst.

Zur politischen Strategie der AfD gehören Klagen, um politische Niederlagen zu kompensieren. Keine eine rechte Vorgängerpartei hat den Rechtsweg weg so häufig beschritten wie sie. Hauptleidtragende ihrer Klagefreude sind das Bundesverfassungsgericht mit 51 Klagen, von denen Ende Dezember 2024 noch 22 anhängig waren, und 151 Klagen vor den sechzehn Landesverfassungsgerichten. Sie sind überwiegend erfolglos geblieben, weil sie auch oder in erster Linie politisch motiviert waren. Wehrhafter Rechtsstaat und Justiz haben den Stresstest AfD im Großen und Ganzen bestanden. Allerdings hat die Flut vieler aussichtsloser Klagen die Arbeitsfähigkeit des Bundesverfassungsgerichts und der Landesverfassungsgerichte beeinträchtigt, weil sie die Dauer aller anhängigen Verfahren verlängert.

Als Erfüllungsgehilfe der wehrhaften Demokratie hat der Verfassungsschutz dank seines Erkenntnis- und Bewertungsmonopols für rechtsextremistische Bestrebungen so viel Ansehen und Macht gewonnen wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.
Autorenporträt
Dr. Joachim Wagner ist Volljurist. Nach vier Jahren als Assistenzprofessor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie an der FU Berlin übernahm er 1979 das Ressort Rechtspolitik beim NDR Hörfunk. 1987-2008 war er Leiter und Moderator des Magazins Panorama, Leiter des ARD-Studios London und zum Schluss als stellvertretender Chefredakteur im ARD-Hauptstadtstudio. Seitdem ist er als freier Journalist und Autor aktiv.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein wichtiges Buch über die juristische Strategie der AfD hat Joachim Wagner geschrieben, meint Rezensent Robert Probst, der allerdings nicht mit allem einverstanden ist. Wagner zeigt auf, wie die AfD versucht, Gerichte zu ihren Zwecken zu instrumentalisieren, weitaus mehr als andere Parteien das tun, was teils zu einer Überlastung der Justiz führt. Allerdings ist diese Taktik des Klagens nach politischen Niederlagen bislang insgesamt eher nicht erfolgreich, lernt Probst, die meisten Prozesse enden mit AfD-Niederlagen. Wenig hält Wagner zufolge von Versuchen, die AfD zu verbieten, die juristischen Hürden sind nach wie vor hoch und auch die Taktik, der AfD in Parlamenten den Vorsitz von Ausschüssen vorzuenthalten, ist nach Meinung des Autors eher kontraproduktiv, informiert der Kritiker. Insgesamt haben die anderen Parteien noch kein geeignetes Mittel gefunden, um die AfD einzudämmen. Allerdings, merkt der Rezensent an, argumentiert Wagner stets nur auf der Basis von Umfragezahlen und Wahlergebnissen. Der Forderung Wagners, die AfD klein zu halten, indem das Asylrecht weiter eingeschränkt wird, möchte sich Probst in seiner insgesamt gleichwohl positiven Besprechung jedenfalls nicht ohne Weiteres anschließen.

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