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Durs Grünbeins neues Gedichtbuch ist ein poetisches Erinnerungswerk, zugleich ein Buch der Übergänge und Verwandlungen. In sieben Abteilungen und einer Vielzahl von Versformen entfaltet sich hier ein Bilderbogen zum Weltbild. Gedichte zur Herkunft stehen am Anfang, bevor sich, just im Reisegedicht, die Unheimlichkeit moderner Mobilität erweist. Ein Interludium, Strophen für übermorgen, führt zu jenem zentralen Ort, an dem der Dichter seit einem Vierteljahrhundert zu Hause ist: Transit Berlin. Genau in der Mitte der Metropole (und des Buches) findet sich auf der Museumsinsel die konzentrierte…mehr

Produktbeschreibung
Durs Grünbeins neues Gedichtbuch ist ein poetisches Erinnerungswerk, zugleich ein Buch der Übergänge und Verwandlungen. In sieben Abteilungen und einer Vielzahl von Versformen entfaltet sich hier ein Bilderbogen zum Weltbild. Gedichte zur Herkunft stehen am Anfang, bevor sich, just im Reisegedicht, die Unheimlichkeit moderner Mobilität erweist. Ein Interludium, Strophen für übermorgen, führt zu jenem zentralen Ort, an dem der Dichter seit einem Vierteljahrhundert zu Hause ist: Transit Berlin. Genau in der Mitte der Metropole (und des Buches) findet sich auf der Museumsinsel die konzentrierte Durchdringung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Doch erneut übt die Ferne ihre Magie. Eine Folge seltsam irreal angelegter 'Charakterstücke' von liedhaftem Sprechgestus begleitet die Überquerung der Alpen in Richtung einer imaginären Antike und führt zur eigentlichen Frage dieser Lyrik: Was ist Imagination? Eine persönliche Bilanz in einer der strengsten lyrischen Formen, im Sonett, zieht der Dichter am Schluß des Bandes: Liebesgedichte und Lebensstudien.
Autorenporträt
Durs Grünbein wurde am 9. Oktober 1962 in Dresden geboren. Er ist einer der bedeutendsten und auch international wirkmächtigsten deutschen Dichter und Essayisten. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs führten ihn Reisen durch Europa, nach Südostasien und in die Vereinigten Staaten. Er war Gast des German Department der New York University und der Villa Aurora in Los Angeles. Für sein Werk erhielt er eine Vielzahl von Preisen, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Friedrich-Nietzsche-Preis, den Friedrich-Hölderlin-Preis, den polnischen Zbigniew Herbert International Literary Award sowie den Premio Internazionale NordSud der Fondazione Pescarabruzzo. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin und Rom.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In Durs Grünbeins jüngstem Gedichtband legt sich das lyrische Ich bei Wanderungen durch Venedig Erinnerungsvorräte zu und wird dabei selbst unwillkürlich von Erinnerungen an die Kindheit überfallen, schreibt Rezensent Roman Bucheli. Nicht nur bei den Venedig-Gedichten dieses Bandes steht Erinnerung im Mittelpunkt, sei es als Proustsche "memoire involontaire" oder als bewusst dem Gedächtnis für "übermorgen" überantwortet, erklärt der Rezensent. Der Band enthält für den Geschmack des Rezensenten durchaus auch abgegriffene oder gar gedrechselte Verse, er begeistert sich aber für Grünbeins Gespür für die "kleinen Dinge des Lebens" und für die aufmerksame Behutsamkeit, mit der er ihnen begegnet. Die gelungensten Verse sind für Bucheli die, in denen der Lyriker diese kleinen Dinge ganz unspektakulär und skizzenhaft zu fassen bekommt und ihren "Herzrhythmus" festhält.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Dieses Gedicht ist eine Vergänglichkeitsklage, doch wunderbar unangestrengt, von einer schwebenden Eleganz von Reim zu Reim.« Joachim Sartorius Frankfurter Allgemeine Zeitung 20100529
"Der derzeit tauglichste Anwärter auf das Amt des Nationaldichters."