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»Man erfährt nichts vom realen historischen Geschehen, wenn man die politischen Parolen und die zur Schau getragenen Gesinnungen für bare Münze nimmt.« Mit diesem Satz eröffnet Siegfried Kracauer seine große, bislang unpublizierte Abhandlung »Totalitäre Propaganda«. Sie bildet einen der Höhepunkte dieses Bandes, der erneut die enorme Bandbreite von Kracauers Schaffen eindrucksvoll dokumentiert. Die Texte, die überwiegend im amerikanischen Exil geschrieben wurden und nun zum großen Teil erstmals oder erstmals in deutscher Sprache zugänglich gemacht werden, zeigen Kracauer als brillanten…mehr

Produktbeschreibung
»Man erfährt nichts vom realen historischen Geschehen, wenn man die politischen Parolen und die zur Schau getragenen Gesinnungen für bare Münze nimmt.« Mit diesem Satz eröffnet Siegfried Kracauer seine große, bislang unpublizierte Abhandlung »Totalitäre Propaganda«. Sie bildet einen der Höhepunkte dieses Bandes, der erneut die enorme Bandbreite von Kracauers Schaffen eindrucksvoll dokumentiert. Die Texte, die überwiegend im amerikanischen Exil geschrieben wurden und nun zum großen Teil erstmals oder erstmals in deutscher Sprache zugänglich gemacht werden, zeigen Kracauer als brillanten Analytiker von Propagandapraktiken in Filmen, Radiosendungen und Werbespots. Dabei steht zunächst die faschistische und nationalsozialistische Propaganda im Vordergrund, aber mit den Zeitläuften ändert sich auch Kracauers Blick. So verfaßt er im Auftrag von Paul Lazarsfelds Bureau of Applied Social Research nicht nur zahlreiche Berichte über qualitative Sozialforschung, sondern auch das Buch »Satellitenmentalität«, in dem er die politische Einstellung von Bürgern in Ländern des damaligen Ostblocks untersucht.Dieses Buch erscheint hier ebenfalls in deutscher Erstübersetzung und bildet einen weiteren Höhepunkt dieses Bandes, mit dem die Ausgabe der Werke Siegfried Kracauers ihren fulminanten Abschluß findet.
Autorenporträt
Kracauer, SiegfriedSiegfried Kracauer, geboren am 8. Februar 1889 in Frankfurt am Main, war Architekt, Soziologe, Filmkritiker und Geschichtsphilosoph. Er gilt als einer der bedeutendsten Feuilletonisten der Weimarer Republik und leitete von 1930 bis 1933 die Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Zeitung. Mit Die Angestellten veröffentlichte Kracauer 1930 die erste empirisch-soziologische Studie in Deutschland. Er wird darüber hinaus zu den Begründern der Filmsoziologe gezählt. 1933 floh Kracauer mit seiner Frau nach Paris und 1941, nach Kriegsbeginn, nach New York. Am 26. November 1966 starb er dort an einer Lungenentzündung. Zu den wichtigsten Werken Kracauers zählen neben Die Angestellten u.a. die Theorie des Films, die Essaysammlung Von Caligari zu Hitler und der Roman Ginster.

Stiegler, BerndBernd Stiegler ist Professor für Neuere Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Literatur des 20. Jahrhunderts im medialen Kontext an der Universität Konstanz.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit Siegfried Kracauers "Studien zu Massenmedien und Propaganda" findet die Werkausgabe nach Ansicht von Rezensent Jörg Später nun einen "würdigen Abschluss". Eingehend berichtet er über die Schwierigkeiten des Feuilletonisten, Soziologen und Kritikers, im Exil zurechtzukommen und an das von Max Horkheimer in New York geleitete Institut für Sozialforschung anzudocken. Wie Später berichtet, waren die "Studien zu Massenmedien und Propaganda" eine Auftragsarbeit, die dank Adornos Vermittlungen zustande kam. Allerdings habe Adorno das Ergebnis dann nur bedingt gefallen, Kracauer habe die von Adorno redigierte Fassung aber abgelehnt. Der Rezensent wertet Kracauers Studien über die nationalsozialistische und faschistische Propaganda und ihr Verhältnis zur sozialen Realität dagegen als "originelles Werk", auch wenn der Text gelegentlich ausufere.

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