Die Bernhard von Clairvaux zugeschriebenen Parabolae sind von der Forschung wenig beachtet worden. Unter Berücksichtigung ihrer exegetischen Voraussetzungen und ihrer intendierten Wirkungen werden sie hier analysiert. Bei der Untersuchung der Bildlichkeitsfunktionen stehen grössere Komplexe, wie der Tugend-Laster- Kampf, die "Civitas Dei"-Vorstellung, der Streit der Töchter Gottes u.a., im Mittelpunkt. Die beigefügte Erstedition zweier mittelniederdeutscher Fassungen schliesst die Beschreibung und Geschichte einer Wolfenbütteler Handschrift ein.
"Waltraud Timmermanns Buch enthält eine subtile Analyse des Verhältnisses zwischen der exegetischen Allegorese und der dichterischen Allegorie sowie eine überzeugende Demonstration der wichtigen Rolle, die die erstere für die Entwicklung der letzteren gespielt hat. ... Die Verfasserin der Abhandlung zeigt eine offensichtliche Neigung und eine ungewöhnliche Begabung für eingehende Analyse, jedoch gleichzeitig auch das Talent, die sich aus der Behandlung des Stoffes selbst ergebenden Verallgemeinerungen folgerichtig zu formulieren." (Catalina Velculescu, Arbitrium)