Der 17jährige Joshua, genannt „Rembrandt“, weil er ein begnadeter Maler ist, ist mir schon aus dem Buch „Ohne dich“ bekannt. In diesem tragischen Buch, das zwei Jahre zuvor spielt, musste er sich von seiner besten Freundin Zivan verabschieden, die in den Irak zurückkehrte, um ihren Cousin zu
heiraten.
Zwei Jahre später hat Joshua nun in „Such dir keinen besten Freund“ tatsächlich drei neue…mehrDer 17jährige Joshua, genannt „Rembrandt“, weil er ein begnadeter Maler ist, ist mir schon aus dem Buch „Ohne dich“ bekannt. In diesem tragischen Buch, das zwei Jahre zuvor spielt, musste er sich von seiner besten Freundin Zivan verabschieden, die in den Irak zurückkehrte, um ihren Cousin zu heiraten.
Zwei Jahre später hat Joshua nun in „Such dir keinen besten Freund“ tatsächlich drei neue Freunde gefunden. Zum einen sind das der dunkelhäutige Sergio, der kein Problem damit hat, als Sexarbeiter Geld zu verdienen, und der unter einer Aggressionsstörung leidende Dylan, der Pornos liebt, aber mit Sex im echten Leben nichts am Hut hat. Beide Jungs können zum Glück beim Kickboxen gehörig Dampf ablassen, da sie durchaus dazu neigen, gleich zuzuschlagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Zum anderen gibt es da noch Lindsey, die sich in der Schule bewusst aufreizend und provozierend kleidet, womit sie alle Jungs in den Wahnsinn treibt, und davon träumt nach der Schule in der Pornoindustrie tätig zu sein.
Joshua ist sexuell unerfahren, weiß noch nicht einmal, ob er nicht vielleicht schwul ist. Aber was er weiß ist, dass er sich zu Lindsey hingezogen fühlt und dass sie viel komplexer und tiefsinniger ist, als es normalerweise den Anschein hat. Joshua beginnt Lindsey zu malen und lernt sie dadurch von einer ganz anderen Seite kennen. Aber wie geht das nun weiter mit dem Aufbau einer Beziehung?
Das Buch ist keine leichte Kost. Die Sprache ist oft sehr hart, Gewalt, Aggression, sexuelle Ausbeutung sind immer wieder Thema. Da ist aber auch eine Tiefe dahinter, die Unsicherheit und Sehnsucht von Joshua, die Trauer von Dylan über den Tod seiner Schwester oder Lindseys tiefes Leiden, weil niemand sie wirklich sieht. Klasse sind die vielen in den Text eingefügten Illustrationen.
Altersmäßig gehöre ich sicherlich nicht zur Zielgruppe für dieses Buch, aber es hat mich erreicht, und ich finde es sehr authentisch und tiefgründig. Gerne mehr von Erna Sassen.