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Schillernd, enigmatisch, schwer zu fassen: Das Bewußtsein gilt als eines der großen Rätsel unserer Zeit, und es gibt viele, unter ihnen nicht wenige Philosophen, die behaupten, es sei unmöglich, es auf die gleiche Weise zu erforschen wie etwa den Stoffwechsel, die Kontinentaldrift oder die Schwerkraft. Bewußtsein sei "etwas anderes" oder "mehr" als bloße Biologie und würde sich deshalb einer wissenschaftlichen Erklärung prinzipiell entziehen. Zu den profiliertesten Widersachern dieser Auffassung gehört der Philosoph Daniel C. Dennett, dessen neues Buch ein leidenschaftliches Plädoyer für eine…mehr

Produktbeschreibung
Schillernd, enigmatisch, schwer zu fassen: Das Bewußtsein gilt als eines der großen Rätsel unserer Zeit, und es gibt viele, unter ihnen nicht wenige Philosophen, die behaupten, es sei unmöglich, es auf die gleiche Weise zu erforschen wie etwa den Stoffwechsel, die Kontinentaldrift oder die Schwerkraft. Bewußtsein sei "etwas anderes" oder "mehr" als bloße Biologie und würde sich deshalb einer wissenschaftlichen Erklärung prinzipiell entziehen. Zu den profiliertesten Widersachern dieser Auffassung gehört der Philosoph Daniel C. Dennett, dessen neues Buch ein leidenschaftliches Plädoyer für eine wissenschaftliche Erforschung des Bewußtseins ist und zugleich ein Weckruf für seine eigene Zunft. Bewußtsein, so Dennett, ist nichts weiter als ein Teil unserer biologischen Ausstattung, weshalb man es auf die gleiche Weise untersuchen könne wie andere natürliche Phänomene: mit naturwissenschaftlichen Methoden. Probleme bei diesem Unterfangen bereitet allein die mächtige philosophische Tradition, indem sie nach wie vor den süßen Träumen von verführerischen subjektiven Erlebnisqualitäten und anderen Eigenschaften geistiger Zustände nachhängt, die sich einer objektivierenden Erklärung angeblich entziehen.Dennett läßt die maßgeblichen Debatten um den Status des Bewußtseins Revue passieren, liefert raffinierte Dekonstruktionen einiger der berühmtesten philosophischen Gedankenexperimente zu diesem Thema, fordert Gegenspieler wie John Searle oder David Chalmers zum Duell und entzaubert Stück für Stück diese Traumwelt als Resultat eines bornierten Festhaltens an realitätsfernen Intuitionen - an Träumen eben, die die Erforschung des Bewußtseins nicht befördern, sondern sie im Gegenteil behindern.
Autorenporträt
Daniel C. Dennett, geboren 1942, lehrte u. a. in Harvard, Pittsburgh, Oxford und in Paris. Er war Austin B. Fletcher Professor für Philosophie und Direktor des Center for Cognitive Studies an der Tufts University. Daniel C. Dennett verstarb am 19. April 2024 im Alter von 82 Jahren.

Gerson Reuter ist Professor für Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Im Suhrkamp Verlag ist zuletzt erschienen: Gene, Meme und Gehirne. Geist und Gesellschaft als Natur (stw 1643, hg. zus. mit Alexander Becker, Christian Mehr, Heino Heinrich Nau und Dagmar Stegmüller).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Zumindest als Liebhaber des klassischen Streitgesprächs schätzt Rezensent Willy Hochkeppel den amerikanischen Philosophen. Die hier versammelten Vorträge Daniel C. Dennetts glänzen aus Sicht des Rezensenten durch "ausgeklügelte" Argumente und empirische Forschungsbefunde, mit denen Dennett alle Theorien bekämpfe, die im Bewusstsein mehr als nur physikalische Faktoren sehen. Wie La Mettrie, erklärt uns der Rezensent, möchte auch Dennett den Menschen strikt mechanistisch von außen erklären. Leider greife er dabei wie seine Gegner auch zu reinen Behauptungsbegründungen, etwa bei dem berühmten Beispiel von RoboMary, die als Farbexpertin zum ersten Mal eine Farbe in Form einer roten Tomate sieht. Nach Daniel C. Dennett hat sie, die ja schon neurophysiologisch alles über Farben wisse, dadurch kein neues Farberlebnis. Insgesamt hält der Rezensent Dennetts Kampf als selbst ernannter "dünner Materialist" für ehrenvoll, gewissermaßen als Medikation gegen die üblichen Mystifikationen des Bewusstseins. Sein "Fortschrittsoptimismus" sei gleichwohl seinerseits ein wenig angekränkelt.

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