"Sweeter than Pumpkin Spice" von Isabelle Popp klang für mich zunächst nach einer herbstlichen, warmherzigen Romance, die Kürbisse, Kleinstadtleben und eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte miteinander verbindet und cozy Gefühle hervorruft. Doch schon nach wenigen Kapiteln wurde mir klar,
dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen würde.
Die Handlung dreht sich um Sadie Fox, die…mehr"Sweeter than Pumpkin Spice" von Isabelle Popp klang für mich zunächst nach einer herbstlichen, warmherzigen Romance, die Kürbisse, Kleinstadtleben und eine sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte miteinander verbindet und cozy Gefühle hervorruft. Doch schon nach wenigen Kapiteln wurde mir klar, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen würde.
Die Handlung dreht sich um Sadie Fox, die nach Jahren in Los Angeles zurück auf die Kürbisfarm ihrer Familie kommt, um dort einen Riesenkürbis zu züchten und sich den Respekt ihres distanzierten Vaters zu verdienen. Kaum angekommen, wird ihre Arbeit durch Wildschweine zerstört, und dann tritt auch noch der neue Nachbar Josh auf den Plan – ein Tech-Millionär, der sein Glück auf dem Land sucht. Zwischen Sadie und Josh entspinnt sich eine Art Hass-Liebe, die nach einem Tornado, der Sadies Farm verwüstet, schließlich in eine Romanze mündet.
Auf dem Papier klingt das nach einer unterhaltsamen Mischung aus cozy Setting, Drama und Romantik, in der Praxis wirkt es jedoch bruchstückhaft und unausgegoren.
Ein großes Problem für mich waren die Figuren.
Sadie ist nicht kantig oder vielschichtig, sondern wirkt eher wie ein Klischee: launisch, abweisend und ohne wirklich nachvollziehbare Entwicklung. Ihr Misstrauen gegenüber Josh erscheint häufig unmotiviert, fast willkürlich, als müssten künstlich Konflikte erzeugt werden.
Josh wiederum ist das genaue Gegenteil: zu glatt, zu perfekt, ein wandelndes Sonnenschein-Klischee ohne Tiefe. Diese Eindimensionalität macht es schwer, eine echte Dynamik zwischen den beiden zu spüren.
Dazu kommt, dass ein erheblicher Teil des Buches von Sexszenen eingenommen wird. An sich habe ich nichts gegen Spice in Romance-Romanen – im Gegenteil, wenn es gut eingebettet ist, kann es eine Geschichte intensivieren. Hier aber wirken die Szenen kalt, mechanisch und nahezu austauschbar. Sie bringen für mich keinerlei Romantik oder Nähe zwischen den Figuren, sondern verstärken eher den Eindruck, dass Sadie und Josh keine wirkliche emotionale Verbindung haben. Statt zärtlicher, intimer Momente, die ihre Beziehung glaubwürdig vertieft hätten, verliert sich das Buch in körperlichen Beschreibungen, die die Stimmung brechen und nicht zum restlichen Setting passen. An manchen Stellen hatte ich fast das Gefühl, dass die Intimität um ihrer selbst willen eingefügt wurde, ohne dass sie zum Fortschritt der Geschichte oder zur Figurenentwicklung beiträgt. Dadurch geht genau das verloren, was ich mir eigentlich gewünscht hätte: Wärme, Langsamkeit, Romantik.
Verstärkt wurde dieser Eindruck noch durch den Schreibstil. Für mich wirkte er über weite Strecken nüchtern, kalt und distanziert. Es fiel mir schwer, in die Figuren hineinzufinden oder eine emotionale Nähe aufzubauen, weil die Sprache keine Wärme transportiert hat. Statt tieferer Gefühlsnuancen oder atmosphärischer Beschreibungen fand ich viele Passagen spröde formuliert. Hinzu kommt, dass einige Ausdrücke für meinen Geschmack schlicht zu derb und absolut unpassend waren. Sie rissen mich aus der Geschichte heraus und passten weder zur angedeuteten cozy-Stimmung noch zu einer romantischen Erzählweise.
Auch dramaturgisch konnte mich das Buch nicht überzeugen. Konflikte werden angerissen und wieder fallengelassen, ohne wirklich Konsequenzen zu haben. Der Tornado beispielsweise wirkt wie ein aufgesetzter Kniff, um Drama zu erzeugen, verändert aber letztlich wenig. Besonders das Ende war für mich eine Enttäuschung: Zentrale familiäre Probleme, die vorher viel Raum einnehmen, lösen sich plötzlich und oberflächlich auf, als hätte die Autorin es eilig gehabt, schnell zum Abschluss zu kommen.
Am meisten hat mich gestört, dass die Atmosphäre, die ich erwartet hatte, kaum entsteht. Das Kürbis-Setting, die Farm, der Herbst – all das hätte eine warme, heimelige Kulisse sein können, die zum Träumen einlädt. Stattdessen bleibt es oberflächlich und dekorativ, ohne dass ein wirkliches cozy Gefühl aufkommt. Kombiniert mit den kühlen Sexszenen, der fehlenden Figurenentwicklung, dem distanzierten Schreibstil und der hastigen Auflösung bleibt am Ende ein Buch, das für mich weder als Liebesgeschichte noch als atmosphärischer Herbstroman funktioniert.
Fazit
Für mich war "Sweeter than Pumpkin Spice" von Isabelle Popp eine große Enttäuschung. Ich habe mich beim Lesen weder emotional abgeholt noch unterhalten gefühlt, und die zahlreichen Spice-Passagen haben für mich eher Distanz erzeugt als Nähe. Dazu kam ein Schreibstil, der mir zu kalt und stellenweise zu derb war, sodass ich keinen richtigen Zugang zu den Figuren gefunden habe. Leider absolut nicht das, was ich mir von einem cozy Herbstroman erwartet habe!