Das erschütternde poetische Dokument über den Krieg in der Ukraine - Oksana Maksymchuk, eine wichtige internationale, neue Stimme in der LyrikDie ukrainische Dichterin Oksana Maksymchuk hat vor und während der russischen Invasion ein poetisches Tagebuch verfasst - es handelt von dem schauerlichen Alltag des Krieges. Sie mischt dabei Stimmen und Bilder - Erlebtes, soziale Medien, Nachrichten, Zeugenaussagen, Fotos, Drohnenvideos: »Wie ein Liebhaber / schickt mir mein Feind / Blumen, Emojis, Worte // des Beileids / Bitten, gefälschte / Screenshots.« Selten wurde in der Poesie das Grauen des Krieges eindrücklicher dokumentiert. Maksymchuks Gedichte haben eine erschütternde Direktheit in einer Situation, die kaum Raum für Metaphern zulässt. Ihre Poesie ist das Zeugnis einer Erfahrung täglicher Zerstörung, an die wir uns allzu schnell gewöhnt haben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die Frage, wie man (aus der Distanz) über den Krieg schreiben kann, beschäftigt viele ukrainische Autoren, so auch die jetzt in den USA lebende Oksana Maksymchuk, wie Rezensent Tobias Lehmkuhl festhält. Räumliche Nähe ist eigentlich auch nicht notwendig, um über Krieg und die Folgen zu schreiben, dennoch ist Lehmkuhl ein wenig irritiert, dass sich Maksymchuk in eine vergewaltigte Frau hineinversetzt, das wirke artifziell, meint er. Die übrigen Gedichte gefallen ihm aber. Sie sind konzentriert, berichten von Raketen, die auf Schulen fliegen oder von Erbsen, die unter den Schuhen zerplatzen wie "winzige Minen", erfahren wir. Auch die philosophische Ausbildung der Autorin merkt der Kritiker den Poemen an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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