Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Gerade das "Punktuelle" und Unfertige gefällt Walter Hinck an den Tagebuchnotizen der Lyrikerin. Mit Sympathie zeichnet er ihren Weg nach - geboren in der Hocharistokratie, angeekelt vom Nationalsozialismus, allem Neuen in der Kunst aufgeschlossen, aber auf selbstverständliche Art, so Hinck, weltläufig und den Kontakt mit den wichtigsten Künstlern und Intellektuellen ihrer Zeit pflegend. Hinck weist auf die Bedeutung hin, die sie für Paul Celan hatte, für den sie die Preisrede hielt, als er den Büchner-Preis erhielt. Auch die Freundschaft zu Adorno finde in einigen Einträgen Eingang in dieses Tagebuch. Im übrigen lobt Hinck das Tagebuch als "Vorratskammer" und "Rohstofflager" für ihre Dichtung. Wer ihre Gedichte kenne, so Hinck werde hier auf interessante Urformen und Skizzen treffen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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