»Ich also pflege mir, alle 4, 5 Jahre, ein fertiges 'Tagesnotizbuch' zu kaufen [...] Format 11 mal 30; wo jeglicher Tag seine Seite hat; 34 Zeilen von 10 Zentimeter Länge. Aus der Dauer der Benützungszeit ergibt sich, daß auf jeden Tag durchschnittlich 6-8 Kurzzeilen entfallen; und das hier zuständige Gesetz lautet : je länger die Eintragung, desto wertloser der Tag.« (Arno Schmidt)
Nur eines dieser Tagesnotizbücher von Arno Schmidt ist überliefert und wird erstmals komplett veröffentlicht. Es umfasst mit den Jahren 1957 bis 1962 den Umzug der Schmidts von Darmstadt nach Bargfeld ebenso wie die Entstehung der Romane Die Gelehrtenrepublik und Kaff auch Mare Crisium sowie der Erzählungen aus Kühe in Halbtrauer. Literarische Arbeit, Lektüren, Korrespondenz, Finanzsorgen, der Ehe-Alltag und die Belastungen des Umzugs - alles findet sich, äußerst verknappt, im Tagebuch wieder.
Die Notizen werden durch einen umfangreichen Kommentar erschlossen, der die verzeichnete Korrespondenz erläutert, die Arbeitspensen so weit wie möglich aufschlüsselt und Bezüge zum Zeitgeschehen herstellt. Ergänzt wird das Buch durch eine umfangreiche Bildauswahl aus den Fotografien von Arno und Alice Schmidt aus Darmstadt, Bargfeld und von verschiedenen Ausflügen in jenen Jahren.
Nur eines dieser Tagesnotizbücher von Arno Schmidt ist überliefert und wird erstmals komplett veröffentlicht. Es umfasst mit den Jahren 1957 bis 1962 den Umzug der Schmidts von Darmstadt nach Bargfeld ebenso wie die Entstehung der Romane Die Gelehrtenrepublik und Kaff auch Mare Crisium sowie der Erzählungen aus Kühe in Halbtrauer. Literarische Arbeit, Lektüren, Korrespondenz, Finanzsorgen, der Ehe-Alltag und die Belastungen des Umzugs - alles findet sich, äußerst verknappt, im Tagebuch wieder.
Die Notizen werden durch einen umfangreichen Kommentar erschlossen, der die verzeichnete Korrespondenz erläutert, die Arbeitspensen so weit wie möglich aufschlüsselt und Bezüge zum Zeitgeschehen herstellt. Ergänzt wird das Buch durch eine umfangreiche Bildauswahl aus den Fotografien von Arno und Alice Schmidt aus Darmstadt, Bargfeld und von verschiedenen Ausflügen in jenen Jahren.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Lange rankten sich Legenden um das Tagebuch Arno Schmidts, nun ist es endlich erschienen und Rezensent Andreas Platthaus findet eine "faszinierende Quelle" vor, in der der wichtige Schriftsteller seine typischen knappen Formulierungen und sein apodiktisches Denken zeigt. So knapp sind die Notate, dass sie Platthaus wie das "Skelett seines Lebens" vorkommen, sie handeln von der Entfremdung in der Ehe mit seiner Frau Alice, dem Umzug in die Bargfelder Einöde, dem Zorn über Verleger und Leserbriefe, aber auch von seinem Übersetzungsversuch von James Joyces "Finnegans Wake". Herausgeberin Susanne Fischer hat ganze Arbeit geleistet, befindet der Kritiker: Einiges, was bisher als biografisch verbürgt galt, kann nun über das Tagebuch widerlegt werden, etwa Kaufdaten von für den Schriftsteller wichtigen Büchern, möglicherweise habe er sich als früher Entdecker darstellen wollen. Die Notate schwanken zwischen hoher lyrischer Qualität und Verbohrtheit, resümiert Platthaus, der hier aber insgesamt eine wichtige Quelle vorfindet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Gewinn nicht nur für Literaturwissenschaftler. Das Puzzle aus lauter Stichworten ist kein stilistisches Kleinod. Doch der Band hat es buchstäblich in sich. Diese Chronik ist eine herrlich sprudelnde Quelle.« Martin Oehlen Frankfurter Rundschau 20251203







