»Der Ausgangspunkt dieses Buches war eine Elegie für meine Großmutter, die vor drei Jahren starb und die sich weder für den Talmud noch das Internet besonders interessierte. Dennoch weckten ihr Leben und ihr Tod Gedanken in mir, die weit in die dunkle Vergangenheit des Talmuds zurückführen wie auch hinein in die schwer zu fassende technologische Zukunft.« Jonathan Rosens bewegende »Geschichte von zwei Welten« verbindet Reflexionen und persönliche Erinnerungen; sie wird zu einer intellektuellen Reise, die überraschende Parallelen zwischen Talmud und Internet zutage bringt.
Die unerschöpfliche Fülle der rabbinischen überlieferung, die Seiten des Talmud, wie auch das World Wide Web machen die Chance eines Diskurses sichtbar, zu dessen Wesen es gehört, mit Ungewißheiten und Paradoxien zu leben, anstatt sie mit autoritären Sinnstiftungen aufzuheben. Der Talmud mit seinen die Grenzen von Zeit und Ort übergreifenden Debatten sicherte das überleben des Judentums nach der Zerstörung des Tempels. Die Exilsituation, die über Jahrhunderte jüdische Existenz geprägt hat, wird in Rosens Deutung transparent für eine hoffnungsvolle Wahrnehmung der Gegenwart. Indem er die Geschichte der eigenen Familie erzählt, gelingt ihm eine exemplarische Positionsbestimmung jüdischen Lebens in unserer Zeit.
Die unerschöpfliche Fülle der rabbinischen überlieferung, die Seiten des Talmud, wie auch das World Wide Web machen die Chance eines Diskurses sichtbar, zu dessen Wesen es gehört, mit Ungewißheiten und Paradoxien zu leben, anstatt sie mit autoritären Sinnstiftungen aufzuheben. Der Talmud mit seinen die Grenzen von Zeit und Ort übergreifenden Debatten sicherte das überleben des Judentums nach der Zerstörung des Tempels. Die Exilsituation, die über Jahrhunderte jüdische Existenz geprägt hat, wird in Rosens Deutung transparent für eine hoffnungsvolle Wahrnehmung der Gegenwart. Indem er die Geschichte der eigenen Familie erzählt, gelingt ihm eine exemplarische Positionsbestimmung jüdischen Lebens in unserer Zeit.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
"Ein Glanzstück des Genres", ruft Rezensent Dirk Knipphals begeistert. Der New Yorker Intellektuelle Jonathan Rosen habe "Verblüffendes" mitzuteilen, nämlich die "Strukturähnlichkeit des uralten jüdischen Denkens" mit der intellektuellen Energie, wie sie sich im Internet äußert. Um über solches zu sprechen und es zu begründen, bedarf es laut Knipphals der spezifischen Gattung des Essays. Aus der talmudischen Erkenntnis nämlich, dass "Wissensbeherrschung und Ganzheit seit jeher ein Trugbild waren", ergibt sich ein Nebeneinander, das im Essayband seinen treffendsten Ausdruck findet. Der Talmud, in dem Rosen laut Knipphals ein zweitausendjähriges "Weitersage-Spiel" sieht, habe Kommentatoren und Kommentare, Einsichten und Missverständnisse zu einem eklektischen Buch ohne Autorinstanz verquickt, wie auch das Internet eines ist. Auf diesem Terrain, so Knipphals, bewegt sich Rosen "suchend, tastend, ironisch - essayistisch eben".
© Perlentaucher Medien GmbH
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