Hieß es früher: Wer das Geld hat, hat die Macht, heißt es heute: Wer das Geld hat, macht die Fakten. Thomas Holtbernd
Markus Kling hat wird zu einem neuen Falgerdufen, dessen Aufklärung fast schon auf dem Silbertablett serviert wird. Doch so einfach lässt sich der Hauptkommissar nicht abspeisen
und er geht den Dingen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund. Es scheint, als würden sich die…mehrHieß es früher: Wer das Geld hat, hat die Macht, heißt es heute: Wer das Geld hat, macht die Fakten. Thomas Holtbernd
Markus Kling hat wird zu einem neuen Falgerdufen, dessen Aufklärung fast schon auf dem Silbertablett serviert wird. Doch so einfach lässt sich der Hauptkommissar nicht abspeisen und er geht den Dingen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund. Es scheint, als würden sich die Todesfälle häufen und die Gegend rund um den Tegernsee wird zur Mordskulisse. Fest steht, dass Geld eine große Rolle spielt, aber wo tut es das nicht. Denn der Tegernsee ist ein Hotspot für die Schönen und Reichen. Aber ob deren Weste immer so weiß ist, wie sie nach außen erscheint ?
Jürgen Ahrens beweist mit "Tegernsee-Verhängnis", dass der blau-weiße Himmel nicht immer voller Geigen hängt und die heimelige Alpenkulisse auch anders kann, als es die Postkartenidyllen weiß machen wollen. Sein Regio-Krimi lässt tief in menschliche Abgründe blicken, die fast noch schwärzer sind als die Tiefen des Tegernsees.
Während die Ermittlungen laufen, gleicht das Lesen des Krimis einem atemberaubenden Fußballspiel. Da werden Pässe gespielt, die die Bälle nur so über den Platz jagen, böse Fouls sind an der Tagesordnung und am Ende des Tages geht es, wie im echten Lebem immer nur ums Geld.
"Haste was, biste was. Haste nix, biste nix" - so oder ähnlich könnte auch der Untertitel lauten, denn Ahrens zeigt, wie sehr Geld, Macht und Gier den Charakter verderben. Zugrunde liegt ein ausgefeilter Plot mit viel Konfliktstoff, der in rasantem Erzähltempo regelrecht vorangetrieben. wird. Viele Handlungstränge halten die Spannung hoch und bieten jede Menge Möglichkeiten, um eigene Ermittlungen voranzutreiben.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, haben Ecken und Kanten, die sie authentisch erscheinen lassen. Die teilweise augenzwinkernden verbalen Schlagabtausche zwischen Kling und seine Kolleg:innen sind wie das Salz in der Suppe und setzen die ein oder andere freche Pointe, um den Fall aufzulockern und für weitere gute Unterhaltung zu sorgen.
Die Örtlichkeiten sind sehr gut beschreiben, sodass der Tegernsee zu einer echten "Mordstour" einlädt und und seine düstere, verhängnisvolle Seite zeigen darf. Flott gelesen, weil überaus spannend erzählt, ist dieser Regio-Krimi eine skurzweilige Lektüre für kalte graue Tage.