Nach der Bildbiographie "a komma punkt" hat Klaus Siblewski nun ein spätes Porträt von Ernst Jandl anhand der Telefongespräche aus den Jahren vor seinem Tod vorgelegt. Das Telefon war das einzige Medium, mit dem Jandl noch Kontakt nach außen halten konnte. Gesprochen wurde über alles, und es zeigte sich immer deutlicher, unter welchen Bedingungen Jandl ein Leben lang arbeitete. Eine Erinnerung an einen der größten Lyriker des 20. Jahrhunderts.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit Ernst Jandl zu telefonieren, muss ebenso schön wie anstrengend gewesen sein, vermutet Eberhard Falcke, da Jandl eine Person war, die alles sehr genau nahm. Sein Herausgeber Siblewski musste naturgemäß häufiger mit ihm telefonieren und hat diese "fernmündlichen Mini-Dramen" auf der Basis von Gesprächsnotizen (ob seiner eigenen oder Jandls, bleibt offen) erarbeitet. Die Gesprächsprotokolle jedenfalls entstanden nach Jandls Tod. Gute Arbeit! Schon nach ein paar Seiten habe man den echten Jandl vor Augen, schwärmt Falcke - und "im Ohr". Nebenbei entstehe auf diese Weise ein Porträt der letzten Lebensjahre Jandls, der zunehmend von Einsamkeit und Krankheit geplagt gewesen sei. Siblewski verzichte gänzlich auf Ausmalungen, schreibt Falcke, weshalb diese der Form nach eher dürftigen Gesprächsprotokolle eine solche Evokationskraft entwickeln konnten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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