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Moskau 1937: Die sowjetische Metropole auf dem Höhepunkt der stalinistischen Diktatur. In einem Orkan der Gewalt geht eine Gesellschaft vollständig zugrunde. Karl Schlögel rekonstruiert Monat für Monat, wie sich der Terror eines Notstandsregimes zum "Großen Terror" steigerte, dem binnen eines Jahres anderthalb Millionen Menschen zum Opfer fielen. Doch damit ist noch nicht die ganze Geschichte erzählt: Im Schatten des Terrors will das Regime um Stalin eine neue Gesellschaft aufbauen. Gestützt auf zahllose Dokumente, vergegenwärtigt Schlögel in seinem historischen Meisterwerk eine Zeit, in der Terror und Traum fließend ineinander übergingen.…mehr

Produktbeschreibung
Moskau 1937: Die sowjetische Metropole auf dem Höhepunkt der stalinistischen Diktatur. In einem Orkan der Gewalt geht eine Gesellschaft vollständig zugrunde. Karl Schlögel rekonstruiert Monat für Monat, wie sich der Terror eines Notstandsregimes zum "Großen Terror" steigerte, dem binnen eines Jahres anderthalb Millionen Menschen zum Opfer fielen. Doch damit ist noch nicht die ganze Geschichte erzählt: Im Schatten des Terrors will das Regime um Stalin eine neue Gesellschaft aufbauen. Gestützt auf zahllose Dokumente, vergegenwärtigt Schlögel in seinem historischen Meisterwerk eine Zeit, in der Terror und Traum fließend ineinander übergingen.
Autorenporträt
Karl Schlögel, Jahrgang 1948, studierte Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik an der Freien Universität Berlin. Nach der Promotion 1981 wirkte er zunächst als freiberuflicher Übersetzer, Publizist und Autor, bevor er 1990 auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte an der Universität Konstanz berufen wurde. 1995 wechselte er an die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, wo er bis 2013 lehrte. Karl Schlögel ist Mitglied des Ordens Pour le mérite. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrte ihn 2004 mit dem Sigmund-Freud-Preis. 2016 erhielt er den Preis des Historischen Kollegs, 2018 den Preis der Leipziger Buchmesse. Im November 2024 wurde Karl Schlögel der Gerda Henkel Preis verliehen, und für die französische Ausgabe von Entscheidung in Kiew (Gallimard) erhält er am 11. Dezember in Brüssel den Prix Jacques Delors du Livre Européen. Er lebt in Berlin. Bei Hanser erschienen zuletzt: "Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen" (2015, NA 2022), "Der Duft der Imperien. 'Chanel No. 5' und 'Rotes Moskau'" (2020) und "American Matrix. Besichtigung einer Epoche" (2023). Einem breiten Publikum ist er zudem durch seine Monographien "Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik" (2003) und "Terror und Traum. Moskau 1937" (2008) bekannt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Tief eingedrungen ist Cord Aschenbrenner in das Moskau des verfluchten Jahres 1937 mit diesem Buch, in dem sich der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel des dunkelsten Kapitel der sowjetischen Geschichte annimmt. Dabei beleuchtet er, wie der Rezensent informiert, die Zeit des Großen Terrors nicht so sehr aus der Sicht der Exekutoren - Stalin und seine Handlanger - spielen nur am Rande eine Rolle. Worauf es Schlögel ankomme, sei, als eine "Geschichte der Gleichzeitigkeit" das alltägliche Leben der Moskauer darzustellen, die, während Hunderttausende erschossen und in die Lager verbannt wurden, mit Mühe und Not dem Schrecken standhielten, stundenlang nach einem Laib Brot anstanden oder aber "im Gorki-Park tanzen" gingen. Dass Schlögel mit keiner allumfassenden These aufwartet, vermerkt Rezensent Aschenbrenner, übel nimmt er es ihm nicht.

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"Ein atemberaubendes Buch, das den Leser in seinen Bann zieht. Ein Geschichtsbuch, das sich wie ein Thriller liest - mit dem Unterschied, dass sich alles tatsächlich zugetragen hat. ... Vor allem aber schafft es Karl Schlögel, die Stimmung zu beschreiben, die hinter den nackten Zahlen und Fakten verborgen liegt." Guido Kalberer, Tages-Anzeiger-Zürich, 13.10.08 "Schlögels meisterhaftes, plastisches "Panorama eines heillosen Geschehens" ist auch ein Widerstand gegen den Furor des Vergessens und Verschwindens." Egbert Hörmann, Tageszeitung, 01.11.08 "Ein Werk, das mit Fug und Recht als herausragend unter allen neueren Werken der Geschichtsschreibung zu loben ist. Es ist in der Kunst seiner Darstellung ein hervorragender Beleg für die Verbindung von Literarizität und Wissenschaft." Michael Jeismann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.08 "Wie kaum ein zweiter deutscher Historiker erweckt Karl Schlögel Moskau, die Hauptstadt des Jahres 1937, zum Leben." Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 14.10.08 "Ein Jahrhundertwerk: Karl Schlögels präzise Vermessung des Jahres 1937 in Stalins Sowjetunion." Wolfgang Templin, Der Tagesspiegel, 15.12.08 "Ein grandioser stereoskopischer Rundblick über Moskau 1937." Gerd Koenen, Literaturen, 1/2 2009 "Eine große Erzählung aus den Zeiten des Terrors. ... Niemand und nichts war sicher in jener Zeit. Das beschreibt Schlögel in seinem Buch meisterhaft. Es ist ein Geschichtsbuch von literarischer Qualität." Liane von Billerbeck, Deutschlandradio, 11.02.09