Sprache wird immer unmenschlicher. Begeistert, mindestens reflexhaft übernehmen die Zeitgenossen, auch die akademisch gebildeten, die Sprach- und Sprechbausteine der Apparate, des Frühstücksradios, der Sportsendung, der Werbung; und also reden sie, wie das Reklameradio und all die anderen Agenturen der Verblödung reden. Von Wortschatz will man, tagtäglich zugemüllt von Knallervokabular wie lecker, mega, nachvollziehen und alles gut, im Ernst nicht mehr reden.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Edo Reents empfiehlt Stefan Gärtners sprachkritische Interventionen. Gut gefällt ihm, dass der Autor mit seinen feinen Beobachtungen und kleinen Bosheiten ausschließlich nach oben zielt, vor allem auf Journalisten und Werbetreibende im Hamsterrad des Fortschritts. Ohne Schulmeisterei, dafür mit treffender "sensibler Schärfe", mit Goethe, Adorno und Karl Kraus durchforstet Gärtner laut Reents sämtliche gesellschaftlichen Sphären nach sprachlichen Torheiten - und wird reichlich fündig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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