Totalitäre Ästhetik und Postmoderne behaupten je unterschiedlich ihr Interesse am "handelnden" Text. In der sowjetischen Kultur wurde dem Wort eine performative Macht zugesprochen, um dessen Referenzlosigkeit zu überdecken. In der Kunst und Theorie der Postmoderne wird der Akt der Repräsentation selbst schon als Handlung verstanden, die Sinn und Referenz zwar aufschiebt aber gleichzeitig konstituiert. Mit diesen Paradoxien im Zwischenraum von Wort und Tat, Text und Handlung beschäftigen sich die Künstler und Schriftsteller des Moskauer Konzeptualismus seit den 70er Jahren. Am Beispiel der künstlerischen und literarischen Verfahren von V. Sorokin, der »Kollektiven Handlungen« und der »Inspektion Medizinische Hermeneutik« zeigt Sylvia Sasse, wie theoretische Postulate - etwader »Tod des Autors«, Intertextualität, Simulation oder Schizoanalyse - in Sujets gebracht, in Handlungen übersetzt oder in Installationen begehbar gemacht werden.
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