Die Bedeutung Ludwig Wittgensteins ist unbestritten, sein Einfluss auf die Philosophie unseres Jahrhunderts größer als der irgendeines anderen Denkers unserer Zeit, und das, obwohl er zu seinen Lebzeiten nur einen einzigen philosophischen Text veröffentlicht hat, die "Logisch-philosophische Abhandlung", 1922.
Das sogenannte "Big Typescript" von 1932-33 ist, seit der Veröffentlichung des "Tractatus", Wittgensteins erster Versuch, seine neueren Gedanken in einem Buch zusammenzufassen. Äußerlich erscheint es das Fertigste unter seinen Schriften: mit einem Inhaltsverzeichnis, unterteilt in 19 Kapitel mit 140 Sektionen. Doch ist es ein Fragment ohne Titel. Die umfangreichen Über- und Umarbeitungen, die Wittgenstein noch während der Schreibarbeiten beginnt, zeigen, dass das Typoskript auf dem Weg zum angestrebten Buch eher einen status nascendi darstellt, als, wie oft argumentiert, "a coherent stage of Wittgenstein's thought".
Band 11 der Wiener Ausgabe stellt das "Big Typescript", die Typoskripte TS 213 sowie die TSS 214-219, sachkundig ediert vor.
Das sogenannte "Big Typescript" von 1932-33 ist, seit der Veröffentlichung des "Tractatus", Wittgensteins erster Versuch, seine neueren Gedanken in einem Buch zusammenzufassen. Äußerlich erscheint es das Fertigste unter seinen Schriften: mit einem Inhaltsverzeichnis, unterteilt in 19 Kapitel mit 140 Sektionen. Doch ist es ein Fragment ohne Titel. Die umfangreichen Über- und Umarbeitungen, die Wittgenstein noch während der Schreibarbeiten beginnt, zeigen, dass das Typoskript auf dem Weg zum angestrebten Buch eher einen status nascendi darstellt, als, wie oft argumentiert, "a coherent stage of Wittgenstein's thought".
Band 11 der Wiener Ausgabe stellt das "Big Typescript", die Typoskripte TS 213 sowie die TSS 214-219, sachkundig ediert vor.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
David Lauer legt einen höchst informativen Artikel über den rund 20.000 Seiten umfassenden Nachlass des Philosophen Ludwig Wittgenstein vor, der durch ständige Überarbeitungen, Umstellungen und Querverweise ein "work in progress" darstellt und sich jeder chronologischen oder systematischen Anordnung entzieht. Laut Lauer hat Wittgenstein selber es nicht geschafft, dieses Problem zu lösen. Zwei neue Werkausgaben, nämlich "The Big Type Script" (Wiener Ausgabe, Band 11)und "Philosophische Untersuchungen"(Kritisch-genetische Edition) versuchen es nun. Beide sind auf unterschiedliche Weise: höchst lobenswert, aber nicht optimal. Lauer plädiert für einen Hypertext auf CD-Rom, der es möglich macht, jede Bemerkung Wittgensteins mit ihren Parallelstellen zu verlinken und endlich das "Kreuz und quer"-Lesen zu ermöglichen, das Wittgenstein vorgeschwebt habe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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