Highfantasy in klassischer Gut-gegen-Böse-Manier mit vereinzelten Schwächen
Erster Eindruck:
The Great Library of Tomorrow hat mich vorallem deshalb total angesprochen, weil ich riesengroßer Fan vom Tomorrowland-Festival bin und ich ein Cross-over meiner Interessen (Lesen + Musik/Festivals) echt
reizvoll empfand. Das Festivalsetup erzählt Jahr für Jahr immer eine kleine Backstory, die mit dem…mehrHighfantasy in klassischer Gut-gegen-Böse-Manier mit vereinzelten Schwächen
Erster Eindruck:
The Great Library of Tomorrow hat mich vorallem deshalb total angesprochen, weil ich riesengroßer Fan vom Tomorrowland-Festival bin und ich ein Cross-over meiner Interessen (Lesen + Musik/Festivals) echt reizvoll empfand. Das Festivalsetup erzählt Jahr für Jahr immer eine kleine Backstory, die mit dem Design der Mainstage und dem Aufbau des Festivals an sich mit sehr viel Liebe zum Detail ausgestaltet wird. The Book of Wisdom ist dabei ein Konzept des Festivals was vor einigen Jahren Fantasy, Musik und Bücher verbinden sollte. Jetzt gibt es mit „The Great Library of Tomorrow“ eine Geschichte, die vermutlich nicht nur für Fans der Festivalreihe gedacht sein sollte – aber mich hat sich dann doch mit gemischten Gefühlen zurückgelassen, obwohl das Konzept durchweg interessant war.
Schreibstil:
Die Geschichte ist Rosalia Aguilar Solaces Debütroman, was beeindruckend ist, wenn man bedenkt, wie komplex und vielschichtig die Welt der Geschichte aufgebaut ist. Der Auftaktband der geplanten Trilogie hat ca 550 Seiten, was in der heutigen Zeit schon ordentlich ist. Der Schreibstil der Autorin ist detailliert und vielschichtig, sorgt aber auch für eine gewisse Komplexität der Geschichte, denn die Buchwelt, die Figuren, der Konflikt, all das ist mit jeder Menge Erklärungen, Hintergrundinformationen und Namen gespickt, in die man sich erst einmal einfinden muss. Ich bin Fan von High-Fantasy, deren Fokus mehr auf der Handlung und weniger auf einer Liebesgeschichte liegt – genau das bekommt man hier. Aber Stellenweise war es mir zu viel Backstory und zu wenig Handlung.
Inhalt:
Wir betreten die Papierwelt, deren Zentrum die große Bibliothek von Morgen ist. Dabei begleiten wit Helia, eine Weise der großen Bibliothek, die diese vor dem Widersacher der Geschichte, dem sogenannten Aschenmann schützen muss, der alles Licht in der Papierwelt auslöschen will. Also eine klassische „Gut“ gegen „Böse“ Geschichte, die im weiteren Verlauf jedoch um einiges mehr an Komplexität gewinnt, was die 550 Seiten Umfang gut erklärt. Wer denkt, man kann diese Geschichte „mal eben so weglesen“, der irrt sich, denn durch die vielen Erklärungen, Informationen und Verbindungen muss man doch auch mitdenken und kann sich nicht wie vom Romantasygenre einfach beriesen lassen. Das ist aber auch sicherlich der größte Knackpunkt der Geschichte – das man hier eben nicht das Modegenre Romantasy erwarten darf, sondern etwas deutlich weniger weichgespültes, unkonventionelleres. Was jedoch schade ist, dass die meisten Figuren (abseits von Helia) doch recht blass bleiben, und man auch zu Helia, der eigentlichen Heldin keine wirklich große Beziehung aufbauen kann.
Fazit:
Ich möchte Band 2 definitiv lesen, obwohl es hier und da Punkte gab, die mir nicht 100 prozentig zugesagt haben. Aber die reine Fantasy als solche mag ich gern und empfinde sie auch als angenehme Abwechslung zu Romantasy (die ich aber auch sehr mag). Das Buch kann ich vorallem Leser*innen empfehlen, die mal wieder eine Romantikpause in einer reinen Fantasywelt suchen, wo der Konflikt/Kampf zwischen Hell und Dunkel – Gut und Böse – im Vordergrund steht. Der richtig große Tomorowlandbezug ist meiner Meinung zwar nicht vorhanden, aber ohne diesen wäre mir das Buch vermutlich nie in die Hände gelangt.