Ragnarök
Cover & Klappentext
Ein einfach gehaltenes Cover, das gut zur Geschichte passt. Aufgrund der Düsternis bin ich darauf aufmerksam geworden.
Der Klappentext hat letztendlich den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen, denn im Gegensatz zur griechischen Mythologie wurde die nordische
Mythologie stets nur oberflächlich behandelt.
Meinung
Als die Hexe Gullveig, die sich später…mehrRagnarök
Cover & Klappentext
Ein einfach gehaltenes Cover, das gut zur Geschichte passt. Aufgrund der Düsternis bin ich darauf aufmerksam geworden.
Der Klappentext hat letztendlich den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen, denn im Gegensatz zur griechischen Mythologie wurde die nordische Mythologie stets nur oberflächlich behandelt.
Meinung
Als die Hexe Gullveig, die sich später Angrboda nennt, weigert, Odin zu intensiv in die Magie Seid einzuführen, lässt er sie mehrfach verbrennen. Desillusioniert flieht sie in den Eisenwald, wo Loki sie aufspürt.
Unerwartet entwickelt sie Gefühle für ihn und bekommt mit ihm drei Kinder. Hel, Fenrir und Jörmungandr.
Schnell erkennt sie, dass diese in der großen Prophezeiung eine entscheidende Rolle spielt. Doch sie liebt ihre Kinder und will sich mit der Zukunft nicht abfinden. Kann sie dem Schicksal trotzen oder sind sämtliche Geschehnisse in Stein gemeißelt?
Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt. Die ersten beiden führen den Leser aus Angrbodas Sicht durch das Geschehen. Der dritte Teil ist aus Hels Sicht.
Der Einstieg ist mir leichtgefallen, weil ich auf die Story wirklich gespannt war. Zwar haben mich die nordische Mythologie und ihre Sagen schon immer interessiert, dennoch kenne ich mich damit nur oberflächlich aus. Hier die Geschichte von Angrboda zu lesen, hat mich zugegeben sehr fasziniert.
Angrboda besitzt kaum noch Erinnerungen vor ihrer Strafe, aber sie macht sich deswegen kaum Gedanken. Sie weiß, dass den Göttern nicht zu trauen ist. Trotzdem erwärmt sie sich für Loki, den Trickster, und bekommt drei Kinder mit ihm. Diese sind besonders. Hel, die später über Helheim herrscht; Fenrir, den großen Wolf, und Jörmungandr, die Midgardschlange.
Anfangs empfand ich Angrboda als stark reduziert. Vielleicht weil sie ihre wahren Gefühle immer unterdrückt hat, und auch anderweitig selten hat durchblicken lassen, was in ihr vorgeht. Das macht es natürlich schwer, sich als Leser mit ihr zu verbinden.
Erst im weiteren Verlauf sind ihre Emotionen spürbarer. Allerdings denke ich, dass sie absichtlich so angelegt wurde.
Einen Ausgleich bieten hier Loki, Hel und Skadi, eine Freundin. Sie gehen besser aus sich heraus, auch wenn Loki natürlich schwer einschätzbar bleibt. Nur selten gibt er preis, was in ihm vorgeht. Aber diese Momente sind der Grund, dass man ihm nicht lange böse sein kann. Schon seltsam, wenn man bedenkt, dass er nur selten positiv wahrgenommen wird.
Die Autorin setzt auf leise Töne, was toll passt, so zurückgezogen wie Angrboda lebt. Hier ist auch das Tempo entsprechend gemächlich. Trotzdem gibt es kaum Längen.
Im zweiten Abschnitt ändert sich das Setting und auch das Tempo ändert sich. Hier wird deutlich, wie viel Schmerz Angrboda in sich trägt, nur bedingt durch die letzten Geschehnisse, da ihre Vergangenheit immer noch im Nebel liegt.
Im weiteren Verlauf wird die Handlung immer intensiver und damit auch die Emotionen. Das hat mir toll gefallen.
Allerdings hat mir der Schreibstil es teilweise recht schwer gemacht, mich immer nur auf die Story zu konzentrieren. Es gab diverse Stolpersteine. Manchmal durch eine ungeschickte Wortwahl, manchmal durch unverständliche Sätze, sodass ein entspanntes Lesen nur selten möglich war.
Ob es an der Übersetzung liegt, kann ich nicht beurteilen.
Trotzdem konnte mich die Geschichte von Angrboda überzeugen und mitziehen, was sich daran zeigt, dass ich dieses Buch in einem Rutsch quasi verschlungen habe.
Fazit
Wer sich der nordischen Mythologie genauso wenig entziehen kann wie ich, der ist hier definitiv richtig. Die Geschichte ermöglicht einen anderen Blickwinkel auf die Sagengestalten, sodass ihre Beweggründe verständlicher werden.
Wer Probleme mit Zuordnungen hat, dem hilft das Glossar am Ende des Buches.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.