Wenn Deutsche und Europäer für die übrige Welt einen Rat hätten, besonders für die heiß voneinander faszinierten Duellanten auf den aktuellen Konfliktbühnen: Indien und Pakistan, Israel und seine Nachbarn, die Islamisten und die Okzidentalisten und virtuell auch schon die USA und China - er könnte nur lauten: Macht es wie wir, interessiert euch nicht zu sehr füreinander!
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wenn es um die Befriedung der Welt geht, möchte sich Jürg Altwegg lieber nicht allein auf die Philosophen verlassen. Jedenfalls findet er Peter Sloterdijks vorausdeutendes (2012!) Gedenken an die deutsch-französischen Beziehungen ein bisschen zu abgeklärt. Dass Sloterdijk zu den wenigen deutschen Intellektuellen gehört, die sich für Frankreich interessieren und Frankreich durchaus für sie - das findet Altwegg in diesem auf eine Rede zurückgehenden Essay nicht gerade bestätigt. Altweggs Interesse wird ordentlich enttäuscht. Dass es aktuell zum Thema gar nichts zu sagen gäbe, diese Aussage nimmt Altwegg noch als Koketterie des Autors. Wenn Sloterdijk allerdings eine in der unterschiedlichen Geschichte beider Staaten wurzelnde Entfremdung konstatiert, erscheint das Altwegg als Banalisierung. Die deutschen Anleihen bei der französischen Polit-Kultur, die französische Rezeption deutscher Denker etc. - für Sloterdijk, staunt der Rezensent, hat es das alles nicht gegeben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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