Auf dem Sperrmüll, abgelegt von der Zivilisation, findet Thorsten Brinkmann ( 1971 in Herne) die Bausteine für seine Skulpturen, Fotografien und raumübergreifenden Installationen. Alltägliches, Skurriles wird zu Sockeln und Skulpturen aufgetürmt oder in Wunderkabinette verwandelt. Als Objet trouvé kommt auch der Körper des Künstlers zum Einsatz. Für die Fotoserie Portraits of a Serialsammler etwa zieht sich Brinkmann gefundene Kleidungsstücke über und bringt sich vor einem ebenfalls aus Fundstücken gebastelten Hintergrund in Szene. Thorsten Brinkmann ist ein Jongleur, der sich der Dinge der Welt gleichwertig bedient und im Sinne Marcel Duchamps in die Kunst einführt.
Ausstellungen: GEM, Museum voor Actuele Kunst, Den Haag ab 13.7.2008 · Galerie KUNSTAGENTEN, Berlin Mai 2009
Ausstellungen: GEM, Museum voor Actuele Kunst, Den Haag ab 13.7.2008 · Galerie KUNSTAGENTEN, Berlin Mai 2009
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Unterhaltsam findet Bettina Müller den vorliegenden Band, der den Bildhauer Thorsten Brinkmann als "Serialsammler" porträtiert. Die Konzepte des "findigen" Künstlers, der Sperrmüll als vorrangige Materialquelle nutzt, lobt sie als ungemein vielfältig und wunderbar skurril. In den Fotografien erkennt die Rezensentin jene kompositorischen Qualitäten, die an die Handschrift großer Maler erinnern. Angetan ist sie darüber hinaus von Brinkmanns Humor, dem maßgeblichen Charakteristikum seiner Arbeiten, den der Bildband nach Meinung Müllers hervorragend zur Geltung bringt. Besondere Erwähnung finden zudem Brinkmanns Selbstporträts, die den Künstler als notorischen, nahezu zwanghaften Sammler und "Schlepper" zeigen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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