Tiere in Alltag und Ideologie der Diktatur: Jan Mohnhaupt erzählt ein bisher vernachlässigtes Kapitel der NS-Geschichte.Kartoffelkäfer als Kriegswaffe, Schweine zur "Volkserziehung" - Tiere wurden von den Nazis vereinnahmt. Die Hundezucht diente ihnen als Vorbild für ihren Rassenwahn. Insekten waren Teil der Kriegsvorbereitung. Und der Hirsch sollte den Mythos vom "deutschen Wald" stützen. In Tagebüchern, Fachzeitschriften, Schulfibeln und Propagandamaterial stößt Jan Mohnhaupt auf Tiere und ihre besondere Rolle im Nationalsozialismus. Im Stil einer historischen Reportage begibt er sich auf ihre Spuren, von den Pferden an der Ostfront bis zu den Katzen in deutschen Wohnzimmern. Er macht deutlich: Auch in diesem Ausschnitt der NS-Geschichte zeigt sich das nationalsozialistische Weltbild überraschend klar.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Wolfgang Schneider dankt Jan Mohnhaupt für einen neuen originellen Zugang zum Thema Nationalsozialismus. Dass und wie die Nazis sogar Tiere ideologisch "ausschlachteten", legt der Autor dem Rezensenten anhand von Görings Löwenliebe und Hitlers Wolfsfetisch dar. Die so entstandenen Zwiespälte und ihre mitunter aberwitzigen Erklärungen (das Schwein wurde zur "Leitrasse") setzt Mohnhaupt Schneider auseinander und verbindet laut Schneider auf sachliche wie erzählende Weise NS-Geschichte mit Tiergeschichten aus Treblinka und weiterreichenden historischen Exkursen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Selten war ein Tierbuch politischer, selten der Rassenwahn im Winzigen spürbarer." Nora Voit, Die Zeit, 12.03.20 "Lesenswert ... Mohnhaupts Studie enthüllt viel über die Psyche des Völkermörders und seiner Entourage" Martin Doerry, Der Spiegel, 23.05.20 "Historisch höchst aufschlussreich" Jutta Person, Deutschlandfunk Büchermarkt, 22.05.20 "Jan Mohnhaupt aber zeigt: Der Blick auf scheinbar Nebensächliches erlaubt gerade, das Wesentliche in seiner alles durchdringenden Logik zu erfassen." Lea Haller, NZZ Geschichte, 09.07.20 "Überzeugt mit seiner geschickten Verflechtung von angenehm lesbaren Geschichten mit gut recherchierten historischen Fakten" Peter Iwaniewicz, Falter, 11.03.20 "Ein Buch der Stunde, denn es lehrt, auf die Sprache derer zu achten, die an die Macht kommen und das Bestehende vernichten wollen." Cosima Lutz, Berliner Morgenpost, 24.05.20 "Eine äußerst aufschlussreiche Studie" Knut Cordsen, Bayern 2 kulturWelt, 18.03.20 "Sachlich und mit großer Empathie fürdie Tiere ... fügt Jan Mohnhaupt der Geschichte des Nationalsozialismus eine aufschlussreiche Facette hinzu." Bettina Baltschev, MDR, 18.03.20 "Unbedingt lesenswert" Ilona Jerger, Spektrum der Wissenschaft, 21.03.20 "Ein Buch über Tiere, aber es ist vor allem ein Buch über Menschen." Anne Viola Siebert, August, Juli 2021







