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Jedes Kind kennt die Geschichten des berühmtesten aller Narren, der Eulen und Meerkatzen bäckt, einem Esel das Lesen beibringt und den Grafen von Anhalt für dumm verkauft. Sprichwörtlich sind seine Eulenspiegeleien, das penetrante Wörtlichnehmen und absichtliche Missverstehen, mit denen er sich Herren und Meister vom Leib hält. Doch nicht nur die Mächtigen werden Opfer seiner derben Späße, sondern auch arme Bauern und Handwerker, Tiere und Kinder. In Clemens J. Setz' Nacherzählungen ausgewählter Historien aus dem beliebten Volksbuch stiftet Till Eulenspiegel, "diese vielleicht freieste Figur…mehr

Produktbeschreibung
Jedes Kind kennt die Geschichten des berühmtesten aller Narren, der Eulen und Meerkatzen bäckt, einem Esel das Lesen beibringt und den Grafen von Anhalt für dumm verkauft. Sprichwörtlich sind seine Eulenspiegeleien, das penetrante Wörtlichnehmen und absichtliche Missverstehen, mit denen er sich Herren und Meister vom Leib hält. Doch nicht nur die Mächtigen werden Opfer seiner derben Späße, sondern auch arme Bauern und Handwerker, Tiere und Kinder. In Clemens J. Setz' Nacherzählungen ausgewählter Historien aus dem beliebten Volksbuch stiftet Till Eulenspiegel, "diese vielleicht freieste Figur der deutschen Literatur", nichts als Unruhe und Chaos in den Dörfern und Häusern der braven, anständigen Menschen, zum diebischen Vergnügen des Lesers, herrlich hintergründig illustriert von Philip Waechter.
Autorenporträt
Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik und Germanistik studierte. Heute lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien. 2011 wurde er für seinen Erzählband Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sein Roman Indigo stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 prämiert. 2014 erschien sein erster Gedichtband Die Vogelstraußtrompete. Für seinen Roman Die Stunde zwischen Frau und Gitarre erhielt Setz den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2015. Mit drei seiner Stücke war Setz bei den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Zuletzt 2023 mit Der Triumph der Waldrebe in Europa. Zuletzt wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis 2021 und dem Österreichischen Buchpreis 2023 geehrt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gilt die von Erich Kästner und Walter Trier herausgegebene Till-Eulenspiegel-Version bis heute als Kinderbuch, rät Rezensent Andreas Platthaus bei der nun von Clemens J. Setz gemeinsam mit dem Illustrator Philip Waechter vorgelegten Ausgabe dazu, das Buch nur in Begleitung eines Erwachsenen zu lesen. Denn Setz, laut Kritiker ein Meister des Abgründigen, wählt ausschließlich die finstersten Eulenspiegel-Geschichten, informiert der Rezensent: Hier werden Hunde gehäutet, Pferde geschlachtet, Bürger bestohlen und nicht die Mächtigen, sondern die Ohnmächtigen werden zum Opfer. Platthaus gefällt Setz' Bearbeitung ausgesprochen gut, vor allem, weil der österreichische Autor zwar die Sprache modernisiert, aber den Handlungsrahmen des 14. Jahrhunderts nicht aktualisiert und sehr nahe an den Originalerzählungen bleibt. Beeindruckt ist der Rezensent auch von Waechters hinreißenden Aquarellen, allerdings erscheinen sie ihm nicht ganz passend zu den drastischen Erzählungen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein derb-diebisches Vergnügen« neues deutschland 20151121