Der "American Dream" ist im Niedergang begriffen. Für die weiße Arbeiterklasse ist das heutige Amerika zu einem Land der zerrütteten Familien und der mangelnden Perspektiven geworden. Während College-Absolventen immer gesünder und wohlhabender werden, sterben Erwachsene ohne Abschluss immer häufiger an Alkohol, Drogen und Suizid - ein Tod aus Verzweiflung. Die wachsende Macht der Konzerne und ein skrupelloser Gesundheitssektor sind nur zwei der Gründe. Der Kapitalismus, der in zwei Jahrhunderten unzählige Menschen aus der Armut befreite, zerstört nun das Leben der amerikanischen Arbeiter. Die renommierten Ökonomen Anne Case und Angus Deaton legen diese Misere in ihrem Buch schonungslos offen. Drohen auch uns amerikanische Verhältnisse? Die Autoren geben brandaktuelle Antworten.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Tatjana Heid kennt viele der Befunde im Buch der Wirtschaftswissenschaftler Anne Case und Angus Deaton. Was die Autoren über die sinkende Lebenserwartung weißer US-Bürger ohne akademische Bildung schreiben, über Tod durch Alkoholismus, Suizid, Drogen, scheint ihr nicht neu, aber dennoch lesenswert, da Case/Deaton bei ihrer Suche nach den Ursachen in die Veränderungen der Arbeitswelt eintauchen und den Bedeutungsverlust der Gewerkschaften oder den Shift von Produktion zur Dienstleistung schildern. Statistische Daten stützen die Befunde, meint Heid. Am Ende gelingt ein "beeindruckendes" Bild der amerikanischen Arbeiterklasse, findet sie. Konkrete Lösungsideen bleiben die Autoren allerdings schuldig, so Heid.
© Perlentaucher Medien GmbH
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