Auf dem Buchcover ist eine kleine Notiz angebracht „Thüringer Krimipreis 2012“. Wenn man so eine Werbung auf einem Buch hat, steigen die Erwartungen gleich noch einmal ein Stückchen mehr. Ist die Autorin wirklich so gut?
Das Cover des Buches zeigt schon mal eine düstere Stimmung und die Blitze
verweisen auf nichts Gutes. Scheinbar spielt die Geschichte in einer eher verlassenen Gegend und…mehrAuf dem Buchcover ist eine kleine Notiz angebracht „Thüringer Krimipreis 2012“. Wenn man so eine Werbung auf einem Buch hat, steigen die Erwartungen gleich noch einmal ein Stückchen mehr. Ist die Autorin wirklich so gut?
Das Cover des Buches zeigt schon mal eine düstere Stimmung und die Blitze verweisen auf nichts Gutes. Scheinbar spielt die Geschichte in einer eher verlassenen Gegend und irgendetwas wird mit der Mistgabel geschehen.
Schlägt man das Buch auf, so findet man eine Landkarte, die verschiedene Punkte aufzeigt, aber nicht näher erläutert. Da die Karte schwarz-weiß gehalten ist, konnte man die Städte- und Dorfnamen nur schwer lesen, aber für eine grobe Orientierung hat es gereicht.
Doch worum geht es in Astrid Seehaus`s Krimi?
In einem ruhigen und scheinbar idyllischen Dörfchen namens Böseckendorf brodelt es unter der Oberfläche. Der Großbauer Georg Stahlmann ist nicht wirklich beliebt bei den Dorfbewohnern, aber die meisten haben trotzdem irgendetwas mit ihm zu tun. Hier und da gibt es Streitereien und Familienzwiste und auch die Vergangenheit spielt eine Rolle, denn das Dorf liegt am ehemaligen Grenzweg.
Kriminalkommissar Frank Rothe hat sich versetzen lassen. Weg aus Erfurt, weg von den Erinnerungen, weg von den Schmerzen und endlich ein Neuanfang für ihn und seine behinderte Tochter Jessi. Doch er hätte nie gedacht, dass er so schnell in Heiligenstadt an einen Mordfall kommt. Dazu kommen noch Meinungsverschiedenheiten mit dem Kollegen Schneider. Auch scheint es Probleme mit Simone Nolte, einer Kollegin, zu geben. Doch wo soll er anfangen? Und sollte er sich hier wirklich einmischen?
Der Mord an Stahlmann rückt die Probleme zu Hause und auf dem Revier nach hinten und nun muss Frank Rothe seinen ersten Fall in Eichsfeld lösen. Immer wieder muss er feststellen, dass die Dorfbewohner ihm nicht die ganze Wahrheit sagen und ihn immer wieder wichtige Details verschweigen. Und so sammelt er ein Puzzlestück ums andere und muss dann eine Feststellung machen, die ihn mehr als überrascht und auch im Revier so keiner erwartet hat.
Man weiß bis zum Schluss nicht, wer der Täter war und warum. Je länger man in der Geschichte unterwegs ist, desto mehr erkennt man, dass es hier um vergangene „Altlasten“ geht und so manche Dorfbewohner rücken in ein neues Licht.
Astrid Seehaus hat es geschafft die Geschichte angenehm kurz (ca. 203 Seiten) zu halten und sie verliert sich zudem nicht in Nebensächlichkeiten. Gut geschrieben mit interessanten Charakteren, die durchaus noch „Wachstumspotential“ haben und aus meiner Sicht passt die kleine Ecknotiz zum Buch. Ich würde mich freuen, wenn Astrid Seehaus Kommissar Frank Rothe noch mal einen Mord „gönnt“.