Ein Podcast, der ins Verderben führt
Nachdem ich „Signalrot“, den ersten Tara-Kronberg-Thriller, für sehr gut befunden habe so wie zuvor schon die Grimm-Thriller und noch so einiges mehr aus Elias Hallers Feder, war für mich klar, dass ich mir Buch zwei um Tara Kronberg, die „Todesstimme“,
nicht entgehen lassen darf.
Um es gleich vorweg zu sagen – diesen Nachfolgeband habe ich an…mehrEin Podcast, der ins Verderben führt
Nachdem ich „Signalrot“, den ersten Tara-Kronberg-Thriller, für sehr gut befunden habe so wie zuvor schon die Grimm-Thriller und noch so einiges mehr aus Elias Hallers Feder, war für mich klar, dass ich mir Buch zwei um Tara Kronberg, die „Todesstimme“, nicht entgehen lassen darf.
Um es gleich vorweg zu sagen – diesen Nachfolgeband habe ich an zwei Abenden verschlungen, er hat mich über weite Strecken hinweg gefesselt, wenngleich nicht durchgängig. An Buch eins dieser Reihe kommt die Todesstimme nicht ganz ran, es gab zwischendurch Längen und auch das Ende, die Aufklärung mitsamt der Begründung, ist etwas weit hergeholt. Aber nun kurz zum Buch:
Rätselhafte Selbstmorde stellen Tara Kronberg und ihren Kollegen Gabriel Schneider vom Dezernat 47 (Sonderdezernat Signalrot) für extreme Gewaltverbrechen vor eine schier unlösbare Aufgabe. In einer verlassenen Fabrik wird die Leiche einer 16jährigen gefunden. Alles deutet auf Suizid hin, auch eine kryptische Botschaft könnte ein Hinweis darauf sein. Bald jedoch führt Spur zu einem Podcast, dessen Betreiber sich selbst Kadaver nennt. So wie es aussieht, treibt dieser Podcaster jene, die sich ihm anvertrauen, gezielt in den Tod.
Kadaver führt in das Gespräch mit einem düsteren Intro ein. „…Eine junge Seele, gefangen im Strudel aus Panik und Hoffnungslosigkeit, kämpft verzweifelt gegen die Ausweglosigkeit an. Doch die Gedanken sind gnadenlos, und der Ruf des Todes lockt mit verführerischer Stimme…“ Er schwafelt von „Totgeburt“ und heißt seinen heutigen Gast namentlich willkommen. Er umschmeichelt sie, verführt sie gekonnt mit Worten, führt sie da hin, wo er sie haben will.
Podcasts sind in unserer heutigen Medienwelt nicht mehr wegzudenken, es gibt sie zu allen Themen, zu allen Lebensbereichen und dass sich auch jene, die Böses im Sinne haben, dieser Technik bedienen, ist naheliegend. Dieser zweite Fall für das Sonderdezernat umkreist Depressionen und die damit einhergehenden Suizidgedanken bis hin zum Tode. Es wäre aber zu einfach, dies als einzig wahre Begründung vorzuschieben, es geht sehr viel mehr ins Detail.
Neben diesen Tötungsdelikten scheinen so einige im Dezernat ihr eigenes Süppchen zu kochen, Tara entdeckt geheimnisvolle Akten, ihre Fragen diesbezüglich bleiben unbeantwortet. Es gibt noch so einiges, das eher im Privaten angesiedelt ist, das kurz Erwähnung findet, der Focus liegt jedoch auf diesen nicht durchschaubaren Todesfällen, die ihnen alles abverlangen.
Tara Kronberg war mir mit ihrer zupackenden, unerschrockenen und dennoch kollegialen Art sofort sympathisch, was ich nicht von jedem der hier Agierenden behaupten möchte. Und doch sind sie alle Typen, nicht jeder ist gleich zu durchschauen, allesamt sind sie glaubhaft dargeboten. Unterschwellig hatte ich gefühlt jeden im Visier, um diese kurz aufblitzenden Gedanken dann doch wieder zu verwerfen. Zwischendurch führt jemand Tagebuch – könnte dies der Anfang der grausamen Todesfälle sein, deren Ursprung diese unheimlichen Podcasts sind? Die unheilbringende Stimme, die sich dahinter verbirgt, hat mich lange im Dunkeln gelassen und mich zum Schluss dann doch verblüfft. Wenngleich mir die Begründung nicht so ganz gefällt, so ist auch dieser zweite Fall für Tara fast durchgängig spannend und lesenswert.