Die Geschichte eines Reisenden, dessen Leben untrennbar mit seiner Heimat verbunden ist. Auf der Hochebene von Asiago, an der Grenze zwischen dem Königreich Italien und Österreich-Ungarn, lebt Mitte des 19. Jahrhunderts Tönle Bintarn. Ein einfacher Mann, ein Hirte, der schmuggelt, um seine Familie zu ernähren. Als er aus Versehen einen Zollwächter verletzt, muss er fliehen und hilft fortan in den Wäldern Kärntens beim Holzabrinden und dann einem Bauern in der Steiermark aus, wird Hausierer von Kunstdrucken in den Karpaten, Gärtner in Prag, Pferdehirt in Ungarn. Doch jeden Winter kehrt der Einzelgänger von den Grenzbeamten unbemerkt nach Hause zurück, zu seiner Frau und seinen Kindern. Erst nach Jahren wird Tönle begnadigt und kann sein Leben als Schäfer wieder aufnehmen. Doch bald zerbricht die Welt, wie er sie kennt, erneut: Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist er achtzig Jahre alt. Während seine geliebte Heimat nur noch ein Schlachtfeld ist, weigert sich der alte Mann, seine Herde, sein Haus und seine Familie aufzugeben. In poetischer, klarer Sprache erzählt Mario Rigoni Stern die Geschichte eines freien Geistes, der zwischen den Mächten der Geschichte gefangen ist: dem Untergang der K.u.k.-Monarchie, den Wirren des Ersten Weltkriegs und dem Zerfall der alten bäuerlichen Welt.
»Mario Rigoni Stern ist einer der größten Schriftsteller Italiens.« Primo Levi
»Stern, Überlebender eines Konzentrationslagers, hat sich in seinem literarischen Werk intensiv mit seiner eigenen Geschichte befasst und gibt auch hier dem Schrecken des Krieges breiten Raum.« Gabriele Fachinger / Ekz Bibliotheksservice
»Stern, Überlebender eines Konzentrationslagers, hat sich in seinem literarischen Werk intensiv mit seiner eigenen Geschichte befasst und gibt auch hier dem Schrecken des Krieges breiten Raum.« Gabriele Fachinger / Ekz Bibliotheksservice
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Einen Klassiker der italienischen Nachkriegsliteratur hat Rezensentin Maike Albath mit diesem Roman von Mario Rigoni Stern vor sich: Es geht um den Hirten Tönle, der in den 1860er-Jahren ein unbescholtenes Leben in den Dolomiten führt, bis er versehentlich einen Zollbeamten verletzt und untertauchen muss. Der Einbruch des Ersten Weltkriegs bringt alles erst recht durcheinander, resümiert Albath, hier ist Rigoni Sterns eigene Erfahrung als Soldat eingeflossen und macht den "Abgrund des Krieges" deutlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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