Wo situieren sich Bilder vorsätzlicher Tötungen? Welche Akteur_innen und technischen Affordanzen bedingen ihre Sichtbarkeit, obwohl sie außer den Gewalthandelnden vermeintlich niemand sehen will? Julia Willms analysiert vier Medienbeispiele und zeigt aus medienökologischer Perspektive, dass solche Bilder inmitten von Medienkulturen eingebettet sind. In vier »close readings« liefert sie anhand der Begriffe Geste, Paratext, Anschlusskommunikation und Involvierung eine interdisziplinäre Reflexion darüber, inwiefern Tötungsbilder an den Funktionslogiken unserer Medienkulturen partizipieren und diskursive Regulations- und Marginalisierungsversuche stets unterlaufen.
»Die Frage ist nicht, ob Gewalt stattfindet, sondern wer diese Gewalt erleidet. Zeigbar wird entsprechend vor allem Gewalt gegen ohnehin marginalisiertes Leben. Damit liefert die Arbeit nicht nur ein analytisches Werkzeug, sondern auch eine politische Diagnose, deren Schlüsse gerade im Kontext der aktuellen Faschisierung ernst genommen werden müssen.«
Robert Dörre, [rezens.tfm], 2 (2025) 20251120
Robert Dörre, [rezens.tfm], 2 (2025) 20251120







