Seit den siebziger Jahren verbrachte Robert Gernhardt einen großen Teil seiner Lebens- und Arbeitszeit im toskanischen Montaio. Seine Beziehung zu dem Ort, seine Begegnungen mit der Natur und Kultur Mittelitaliens hat er in seinem vielgestaltigen Werk immer wieder thematisiert. Darüber hinaus enthalten seine Notiz- und Skizzenbücher, die legendären Brunnen-Hefte, eine Fülle von Toskana-Material in Wort und Bild. Der vorliegende Band gewährt Einblick in die Brunnen-Hefte und zeigt eine Sehnsuchtslandschaft der Deutschen aus Robert Gernhardts ganz besonderer Sicht.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Voll des Lobes ist Rezensent Gustav Seibt nach der Lektüre von Robert Gernhardts nachgelassenen Aufzeichnungen zu "Toscana mia". Der Dichter und Denker sei hier noch einmal auf seiner ganzen "dialektischen Höhe". Scheinbar anstrengungslos, voll Grazie und in sich "wie von selbst fügenden Rhythmen" lasse er den Leser an drei Jahrzehnten in seinem Landhaus im italienischen Montaio teilhaben. Seibt schaut mit Gernhardt aus dem Blickwinkel der sogenannten bundesdeutschen, politisch linken "Toscana-Fraktion" auf die Entwicklung Italiens: das Land der kommunistischen Sommerfeste wird zu einem Land dämlicher Fernsehshows und einer "Politik des Egoismus". Nicht zuletzt hebt der Rezensent die Entscheidung der Herausgeberin lobend hervor, der Chronologie der Notizen, Entwürfe und Zeichnungen in Gernhardts Schreibheften zu folgen: nur so werde man dessen Themenfülle und "nimmermüder Beobachtungsgabe" gerecht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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