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Der Musiker Edward Debicki gehört zu den polnischen Roma. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges lebte er mit seiner Familie auf Wanderschaft. In »Totenvogel« von seiner Kindheit und Jugend, von den glücklichen Jahren - und vom Leid nach der deutschen Besatzung Polens. Ohne Sentimentalität, mit nüchternem Blick berichtet er davon, um das Geschehene und die verlorenen Menschen nicht dem Vergessen zu überlassen. Es entsteht das das seltene Bild einer Gemeinschaft, von der wenig nach außen tritt, und über deren Schicksal es kaum Zeugnisse gibt.

Produktbeschreibung
Der Musiker Edward Debicki gehört zu den polnischen Roma. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges lebte er mit seiner Familie auf Wanderschaft. In »Totenvogel« von seiner Kindheit und Jugend, von den glücklichen Jahren - und vom Leid nach der deutschen Besatzung Polens. Ohne Sentimentalität, mit nüchternem Blick berichtet er davon, um das Geschehene und die verlorenen Menschen nicht dem Vergessen zu überlassen. Es entsteht das das seltene Bild einer Gemeinschaft, von der wenig nach außen tritt, und über deren Schicksal es kaum Zeugnisse gibt.
Autorenporträt
Pauline Altmann lebt in Berlin und arbeitet freiberuflich als Buchgestalterin, Typografin und Grafikdesignerin. Während ihres Studiums an der FH Potsdam erschien das von ihr gestaltete Buch »Tintentanz« im Verlag Hermann Schmidt Mainz. Seit 2013 gestaltet sie mit Judith Schalansky die bei Matthes & Seitz Berlin erscheinende Buchreihe »Naturkunden«. Seit 2016 gestaltet sie die Publikationen und Werbedrucksachen des Deutschen Literaturarchivs Marbach. http://www.paulinealtmann.de
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

"Von Zigeunern kein Wort", schreibt ?Dbicki, als es zu Kriegszeiten darum geht, zu erfahren, wer überlebt hat und wer nicht. Als Angehöriger der Polska Roma beschreibt er nun in seinen Erinnerungen, wie es den Seinen vor und während des Zweiten Weltkriegs ergangen ist. Mit seiner Familie verbringt er viele Monate in den Wäldern, stets auf der Flucht vor faschistischen Banden und Treibjagden der Deutschen. Die Arten, wie verschiedene Gruppen in unmittelbarer Nähe morden, könnten barbarischer kaum sein. Auch Nahrungsmangel zehrt an den Kräften; gekocht werden muss selbst mit Ameisensäure und Sumpfwasser. Ein immenser Kontrast zu den friedlichen Jahren auf Wanderschaft, die Dbicki zu Beginn skizziert. Doch auch in größter Not achtet die Familie ihre Bräuche, trägt etwa keine Kleider von Toten, an denen sie immer öfter vorbeikommt. Dbicki beschreibt ein Aushalten unerträglicher Umstände. Seine Schilderungen sind einfach gehalten, es wiederholen sich Absätze über das Auskundschaften der Umgebung eines neuen Verstecks, das Innehalten bei dem leisesten Geräusch und die Angst von Mutter und Kindern, die häufig allein im Versteck ausharren. Anhand der Vielzahl dieser Passagen lässt sich ausmalen, wie viel Kraft die immerwährende Angst gekostet haben muss.

© BÜCHERmagazin, Melanie Schippling

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Gerhard Gnauck verdankt diesen im polnischen Original bereits 2004 erschienenen Erinnerungen von Edward Debicki bewegende Einblicke in das Schicksal der polnischen Roma während des Zweiten Weltkriegs. Der Kritiker liest hier nicht nur wie Debicki und seine Familie vor deutschen Besatzern und ukrainischen Nationalisten fliehen, sondern erfährt auch wie die Familie durch das Musizieren überlebte oder sich mit Partisanen der polnischen Armee und russischen Soldaten verbündete. Wenn Debicki erzählt, wie seine Mutter für ein Rehkitz ein paar Milchtropfen abpresst, mag der Rezensent das Gelesene zwar kaum glauben - und doch wird es wohl so gewesen sein, meint er. Dass der Band auch Fotografien der Hauptpersonen enthält, begrüßt Gnauck.

© Perlentaucher Medien GmbH