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Dreimal wurde Russland im 20. Jahrhundert neu erfunden: im Zuge der Modernisierung des späten Zarenreiches, unter den Kommunisten und nach dem Ende der Sowjetunion. Die Träume, die mit diesen Aufbrüchen verbunden waren, konfrontiert dieses Buch mit ihrer Umsetzung in die Praxis, die sich oft genug als Alptraum entpuppte. "Wir wollten das Beste, aber es kam wie immer." Dieser Satz Viktor Cernomyrdins ist in Russland zum geflügelten Wort geworden, weil er als gemeinsamer Nenner aller Anfänge gelten kann, die in Russland im langen 20. Jahrhundert unternommen wurden. Die Reformer des späten…mehr

Produktbeschreibung
Dreimal wurde Russland im 20. Jahrhundert neu erfunden: im Zuge der Modernisierung des späten Zarenreiches, unter den Kommunisten und nach dem Ende der Sowjetunion. Die Träume, die mit diesen Aufbrüchen verbunden waren, konfrontiert dieses Buch mit ihrer Umsetzung in die Praxis, die sich oft genug als Alptraum entpuppte.
"Wir wollten das Beste, aber es kam wie immer." Dieser Satz Viktor Cernomyrdins ist in Russland zum geflügelten Wort geworden, weil er als gemeinsamer Nenner aller Anfänge gelten kann, die in Russland im langen 20. Jahrhundert unternommen wurden. Die Reformer des späten Zarenreiches, die Bolschewiki, deren Traum von einer besseren Gesellschaft Millionen Menschen das Leben kostete, aber auch die Marktwirtschaftler der neuen Ära nach dem Ende der Sowjetunion: Sie alle mussten hilflos zusehen, wie sehr sich das, was herauskam, von dem unterschied, was sie sich ausgemalt hatten. Anschaulich und mit dem Blick für die Lebenswelten der Menschen schildert Dietmar Neutatz die bewegte Geschichte Russlands seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und zeigt, welche Antworten dort auf die Herausforderungen der industriellen Moderne gefunden wurden.
Autorenporträt
Dietmar Neutatz ist Professor für Neuere und Osteuropäische Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Kerstin S. Jobst möchte angesichts der imposanten Gesamtleistung, die der in Ulrich Herberts Reihe "Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert" erscheinende Band von Dietmar Neutatz für sie darstellt, nicht kleinlich sein. Kritik stellt sie daher an den Schluss ihrer Rezension: Mehr Bilder, ein umfangreicherer Index, eine klarere Struktur, meint sie, wären schön gewesen. Außerdem hält sie das Kapitel zu Tschernobyl für unangemessen kurz. Zuvor aber lobt Jobst die anregende wie plausible Herausarbeitung der für Russland im 20. Jahrhundert entscheidenden Brüche und der wachsenden weltpolitischen Bedeutung Russlands durch den Autor. Sie erkennt die dichte Faktengeschichte an und dass Neutatz Alltagskultur und Realitätswahrnehmungen der russischen Stadt- und Landbevölkerung in den Blick nimmt, die kollektive Selbstbespiegelung und die "ontologische Rückständigkeit", zum Beispiel anhand von Gesundheitswesen, Alkoholismus und Demografie untersucht. Bei der Betrachtung des Vielvölkercharakters geht ihr der Autor allerdings zu knausrig vor.

© Perlentaucher Medien GmbH